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Museen der Stadt Wien: Konzept von Wolfgang Kos

Ein Universalmuseum in zeitgemäßer Interpretation


Debattieren Sie mit!"Stadtmuseen sind international - oder sie sind nirgendwo". So lautet einer der Schlüsselsätze des Konzepts von Wolfgang Kos (53), der gestern, Mittwoch, offiziell als designierter neuer Direktor der Museen der Stadt Wien vorgestellt wurde. Darin wusste er sich eins mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S), der betonte, dass gerade der heutige 11. September ins Bewusstsein rufe, wie sehr lokale mit globalen Ereignissen verknüpft wären. Kos, dessen Bestellung für fünf Jahre per 1. März 2003 im Wiener Stadtsenat von allen Fraktionen mit Ausnahme der FP beschlossen wurde, möchte das Historische Museum als "zeitgemäß interpretiertes Universalmuseum" positionieren, als ein Museum, das "Kunst plus" (also Kunst stets im sozialen und historischen Kontext) anbietet.
Kos sieht in der zu Jahresbeginn durchgeführten Ausgliederung der Historischen Museen der Stadt Wien als Wissenschaftliche Anstalten eine "Chance für eine Neugründung auf solider Basis". Eines der zentralen Anliegen von Kos ist es, die Strahlkraft des Museums zu stärken, es "wieder zurück auf die Landkarte" zu holen. "Ein Museum sollte nicht neben der Zeit arbeiten, sondern den Versuch machen, sich einzumischen." So möchte Kos neben Großausstellungen auch "Ausstellungen im Kammerformat, mit Vortragscharakter" initiieren, mit denen rasch auf aktuelle Anlässe reagiert werden könne. Im Gegensatz zu den "Bundesmuseen, die alle Spezialmuseen sind", sieht Kos für die Museen der Stadt Wien "Generalismus als Atout".
Einen "Generalisten im besten Sinne des Wortes" nannte denn auch der Kulturstadtrat den "Ausstellungsmacher, Historiker, Publizisten, Radiojournalisten und urbanen Vordenker" Wolfgang Kos. Dieser habe sich schon bisher "auf vielfältige Weise mit der Stadtgeschichte beschäftigt" und in seiner Radioarbeit bewiesen, "breite Publikumsschichten gewinnen und gesellschaftliche Themen in einen breiteren Kontext stellen" zu können. Damit begründete er auch seine Entscheidung, sich nicht an den vom Kuratorium der Museen erstellten Dreiervorschlag gehalten zu haben: "Ich habe dabei nichts anderes gemacht, als meine politische Verantwortung wahrzunehmen. Und das heißt eben manchmal, sich nicht an Ratschläge zu halten." Ein früheres Statement, er werde sich an den Kuratoriumsvorschlag halten, "sonst ist es ja eine Augenauswischerei", kommentierte Mailath-Pokorny: "Augenauswischerei bringt manchmal auch einen klareren Blick!"
Nicht bloß einen einzigen klaren Blick, sondern "unterschiedliche Blicke auf die Stadt" möchte Wolfgang Kos künftig im Historischen Museum anbieten. Die Sammlung des Hauses, die Kos als "Zentrum erfolgreicher Museumsarbeit" sieht, soll "nicht Nostalgie in Permanenz" bieten. Bei den anstehenden Überlegungen einer künftigen Sammlungspräsentation stünden "Längsschnitte und Querschnitte" - etwa zu den Themen Wohnen, Frauen und Arbeit, Kinder, Straßenraum oder Stadtrand - im Vordergrund. Kos propagiert dabei den Mut zur Lücke: "Recherchiertes Material von hoher Signifikanz statt Potpourri und Vielerlei."
Auf Grund dieses Konzepts möchte Kos einerseits die vorhandenen Räumlichkeiten optimal nützen, andererseits neue "Spaces" erschließen. Kos denkt dabei vor allem an eine mögliche Kooperation mit dem Künstlerhaus, wie auch an eine "aktive, ideenreiche und notfalls auch fintenreiche" Mitwirkung der Museen der Stadt Wien bei der Neugestaltung und Neunutzung des "Kunst Platz Karlsplatz". Mailath-Pokorny betonte, derartige Vorhaben werde das Historische Museum nicht aus dem laufenden Budget finanzieren müssen. Kos hofft auf eine Wiederbelebung des Karlsplatzes auch als "Flanierraum": "Museen brauchen Menschen, die vorbeikommen."
Die FPÖ kritisiert die Bestellung von Kos: "Um das Historische Museum gut zu führen, ist ein echter Museumsfachmann notwendig", kritisiert die Landtagsabgeordnete und Kultursprecherin der Wiener Freiheitlichen, Heidemarie Unterreiner, in einer Aussendung: "Wolfgang Kos ist zwar ein sehr guter Journalist und Ausstellungsexperte, Museumserfahrung hat er jedoch keine."

Erschienen am: 12.09.2002

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