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Kultur 

Wer macht die Kunst von morgen?

Die Ars Electronica startet demnächst in Linz

Linz (VN) Welche Konstellationen, welche Faktoren bestimmen die Kunst von morgen, wo wird sie stattfinden, wer wird sie machen und mit wem? Diese Fragen stehen im Zentrum des aktuellen Ars Electronica Festivals "Takeover".

Vom 1. bis 6. September sollen in Linz im Rahmen von Symposien, Ausstellungen, Konzerten, Performances und Vorträgen die Rahmenbedingungen der Kunst der Zukunft ausgelotet werden.

Neben Theoretikern und Wissenschaftern sollen vor allem die Künstler und Kreativen selbst zu Wort kommen.

Für die Zukunft gewappnet?

Die Veränderungen in der Kunst durch neue Technologien, die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft und der Umgang der Künstler mit der modernen Molekularbiologie und Gentechnik werden in Symposien diskutiert. Auch Vertreter unterschiedlicher Kunstinstitutionen, unter anderen MAK-Direktor Peter Noever, und Museumsquartier-Geschäftsführer Wolfgang A. Waldner, werden der Frage, wie sie für die Zukunft vorbereitet sind, nachgehen. Im Zuge einer Vortragsreihe wird auch der Fotograf und Künstler Oliviero Toscani zum Thema "Kreativität versus Marketing" referieren. Während seiner Zusammenarbeit mit Benetton realisierte Toscani eine Reihe bahnbrechender Werbekampagnen, die ihm so prestigeträchtige Auszeichnungen wie den Grand Prix d'Affichage eingebracht haben.

Einen inhaltlichen Schwerpunkt des Festivals bildet die Themenausstellung "Get in Touch", die erstmals in Europa einen Querschnitt der Arbeiten von Hiroshi Ishii's Tangible Media Group (MIT Media Lab) zeigt. Kommunikation mit und durch digitale Technologie als Designaufgabe ist Thema der Ausstellung. Unter dem Titel "T.O.C. Takeover Campus" wird in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz ein neuer, attraktiver Veranstaltungsort der Ars Electronica vorgestellt. Kunststudenten leisten hier einen kreativen Beitrag zum Thema. Unter dem Label "lab-ac.at" verlagern auch Studierende der Visuellen Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst in Wien Teile ihres Forschungslabors nach Linz.

"Prix Ars Electronica"

Ein dichtes Programm an Konzerten, Veranstaltungen und Performances sorgt für abwechslungsreiche Nächte. Zu den Highlights zählt Golan Levins Dialtones "A Telesymphony", das erste Konzert, das ausschließlich mit den Handy-Ruftönen des Publikums gespielt wird. Auch dieses Jahr wird wieder der "Prix Ars Electronica" vergeben. Der Preis wurde 1987 als eine offene Plattform für die unterschiedlichen Disziplinen im Bereich digitaler Mediengestaltung an der Schnittstelle von Kunst, Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert und hat sich dementsprechend im Verlauf der Jahre immer wieder erneuert. An dem mit 100.000 Euro dotierten Wettbewerb haben 2200 Einreicher aus 65 Ländern teilgenommen.

Ein Konzert aus Handytönen wird bei der diesjährigen Ars Electronica zu hören sein. (Foto: Tanya Bezreh)




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