Peter Assmann entfacht eine uralte Diskussion neu: Was war zuerst da? Normalerweise betrifft diese Frage Henne und Ei, bei Assmann sind es Fotografie und Zeichnung. In seinen neuesten Werken, die unter dem treffenden Titel „Verdoppelte Ansichten“ in der Kubin Galerie in Wernstein zu sehen sind, legt der Künstler erstmals Computerdruck über Malerei und hebt so seine „Schichtarbeit“ auf ein neues Niveau. Denn nun zu sagen, was wo drüber gezeichnet, gemalt, gedruckt, geschrieben wurde, scheint schier unmöglich.
Nur zu gern möchte man manche Schicht abtragen, schauen, ob das vermeintlich erkennbare Landschaftsfoto tatsächlich die Grundlage der Arbeit ist oder nur eine der dazugebrachten Ebenen. Auch die Texte im Bild liegen nicht immer zuoberst, ihre Bedeutung keinesfalls. Zu kryptisch, zu mehrdeutig, zu wenig greifbar sind die meisten Aussagen. Viel Raum für Interpretation, Entdeckungen auf den zweiten Blick und Gedanken zum Nachspüren bieten die stark assoziativen Arbeiten des Linzers.
Friedhöfe, Ikonen, die Natur, Licht und die Schöpfung kehren immer wieder als Themen in Assmanns Schaffen, das seinen Reiz aus den Kombinationen zieht, die sich oft eben nicht gleich erschließen. Spannend auch die – stets mit Text versehenen – gemalten Bilder des Museumsdirektors und seine Buttons, jeder ein Unikat mit einzigartiger Ansage. (ulb)
Info: Peter Assmann in der Kubin Galerie Wernstein, noch am 9. Oktober, 15–17 Uhr
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