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dieStandard.at | Kultur 
07. September 2009
13:34 MESZ

Filme von Maria Lassnig
Di, 8.9., 20.10 Uhr
Veranstaltungsort: Cinematograph, Museumstrasse 31, Innsbruck
Ticketreservierung: 0512/ 578500

 

Ausschnitt aus der Maria Lassnig Kantate


Filme von Maria Lassnig
Zum 90. Geburtstag der großen österreichischen Alround-Künstlerin am 8. September

Innsbruck -  Die Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig, geboren 1919 in Kappel (Kärnten), Mitbegründerin der informellen Malerei in Österreich, berühmt für ihre
Körpergefühlsbilder, Malerin, Trickfilmerin und erste Professorin für Malerei an einer Kunsthochschule im deutschsprachigen Raum, (1980-90 Hochschule für angewandte Kunst in Wien) feiert am 8. September ihren 90. Geburtstag.

Das feministische Filmprojekt kinovi[sie]on des Otto Preminger Instituts präsentiert aus diesem Anlass einen Querschnitt durch das filmische Schaffen, in dem auch das eigene Erleben und Imaginieren, v. a. der Körper mit seinen Deformationen und Verwandlungen, die eigenen Körpersensationen im Mittelpunkt stehen.

Baroque Statues

In ihren entrückten Gesten unterscheiden sich reale DarstellerInnen anfangs kaum von starren Heiligenfiguren, bis sich die Körper allmählich tanzend von ihren Vorbildern lösen. Die assoziative Montage ist "ein gelungener Akt der Befreiung aus der (katholischen) Konvention, den das Material seinerseits in einem Rausch von Mehrfachbelichtungen und psychedelischen Farben feiert." (Maya McKechneay)
Ö 1970-74; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 16min; ohne Dialog)

Iris

"Frauenkörper als vieldeutige erotische Landschaften [...] bis sich schließlich zu einem elektronisch schmatzenden Score das weibliche Fleisch verselbstständigt und sich - alle Gendergrenzen ignorierend - in Cronenberg'schen Wucherungen mit sich selbst vereint." (Maya McKechneay)
Ö 1971; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; ohne Dialog)

Selfportrait

Reale und imaginäre Stationen des eigenen Lebens - Erinnerungen und Träume, der berufliche Werdegang, die private Suche nach der sogenannten "besseren" Hälfte - werden bei Lassnig zu einem selbstironischen Zeichentrickfilm, dessen Wirkung durch den in "österreichischem" Englisch gesungenen Kommentar verstärkt wird.
Ö 1971; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 5min; englische
ORIGINALFASSUNG)

Shapes

Ein zusehends schneller und lustvoller werdender Tanz von menschlichen Figuren zur Musik von Bach. (Animierte Schablonenspritzbilder)
Ö 1972, Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; ohne Dialog;
Musik: J.S. Bach)

Couples

"Lyrisch der Tonfall, real die Stimmen, skizzenhaft die Körper: Ein Paar spricht am Telefon und im Bett (ein Casanova und sein Opfer). ,Du halfst mir, Du machtest mich stark - aber Du kannst mir nichts vorwerfen: Wer so blind liebt, bezahlt mit dem Tod.' (Aus dem ,Gesang des Casanova')" (Maria
Lassnig.)
Ö 1972; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; deutsche
ORIGINALFASSUNG)

Palmistry

"a) Ein dickes Mädchen singt über ihre Verweigerung, dünn zu werden, um den Männern zu gefallen. b) Das erste Mal für sie und ihn. c) Beim
Handleser. Eine Gegenüberstellung von schrecklichem Aberglauben und
schrecklicher Wissenschaft." (Maria Lassnig)
Ö 1973; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono, 10 min; englische
ORIGINALFASSUNG)

Maria Lassnig Kantate

Ein Lebensrückblick voll tragikomischer Verwirrungen in Form eines Bänkelgesangs - gesungen und illustriert von der damals 73-jährigen Maria
Lassnig: "Es ist die Kunst jaja, die macht mich immer jünger, sie macht den Geist erst hungrig und dann satt!"
Ö 1992; Regie: Maria Lassnig, Hubert Sielecki; Darstellerin, Animation &
Gesang: Maria Lassnig; Musik: Hubert Sielecki (35mm; 1:1,66; dolby stereo;
8min; deutsche ORIGINALFASSUNG) (red)

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