Filme von Maria Lassnig
Di, 8.9., 20.10 Uhr
Veranstaltungsort: Cinematograph, Museumstrasse 31, Innsbruck
Ticketreservierung: 0512/ 578500
Innsbruck
- Die Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig, geboren 1919 in Kappel
(Kärnten), Mitbegründerin der informellen Malerei in Österreich,
berühmt für ihre
Körpergefühlsbilder, Malerin, Trickfilmerin und
erste Professorin für Malerei an einer Kunsthochschule im
deutschsprachigen Raum, (1980-90 Hochschule für angewandte Kunst in
Wien) feiert am 8. September ihren 90. Geburtstag.
Das feministische Filmprojekt kinovi[sie]on des Otto Preminger Instituts präsentiert aus diesem Anlass einen Querschnitt durch das filmische Schaffen, in dem auch das eigene Erleben und Imaginieren, v. a. der Körper mit seinen Deformationen und Verwandlungen, die eigenen Körpersensationen im Mittelpunkt stehen.
Baroque Statues
In ihren entrückten Gesten unterscheiden sich reale DarstellerInnen
anfangs kaum von starren Heiligenfiguren, bis sich die Körper
allmählich tanzend von ihren Vorbildern lösen. Die assoziative Montage
ist "ein gelungener Akt der Befreiung aus der (katholischen)
Konvention, den das Material seinerseits in einem Rausch von
Mehrfachbelichtungen und psychedelischen Farben feiert." (Maya
McKechneay)
Ö 1970-74; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 16min; ohne Dialog)
Iris
"Frauenkörper als vieldeutige erotische Landschaften [...] bis sich
schließlich zu einem elektronisch schmatzenden Score das weibliche
Fleisch verselbstständigt und sich - alle Gendergrenzen ignorierend -
in Cronenberg'schen Wucherungen mit sich selbst vereint." (Maya
McKechneay)
Ö 1971; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; ohne Dialog)
Selfportrait
Reale und imaginäre Stationen des eigenen Lebens - Erinnerungen und
Träume, der berufliche Werdegang, die private Suche nach der
sogenannten "besseren" Hälfte - werden bei Lassnig zu einem
selbstironischen Zeichentrickfilm, dessen Wirkung durch den in
"österreichischem" Englisch gesungenen Kommentar verstärkt wird.
Ö 1971; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 5min; englische
ORIGINALFASSUNG)
Shapes
Ein zusehends schneller und lustvoller werdender Tanz von
menschlichen Figuren zur Musik von Bach. (Animierte
Schablonenspritzbilder)
Ö 1972, Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; ohne Dialog;
Musik: J.S. Bach)
Couples
"Lyrisch der Tonfall, real die Stimmen, skizzenhaft die Körper: Ein
Paar spricht am Telefon und im Bett (ein Casanova und sein Opfer). ,Du
halfst mir, Du machtest mich stark - aber Du kannst mir nichts
vorwerfen: Wer so blind liebt, bezahlt mit dem Tod.' (Aus dem ,Gesang
des Casanova')" (Maria
Lassnig.)
Ö 1972; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono; 10min; deutsche
ORIGINALFASSUNG)
Palmistry
"a) Ein dickes Mädchen singt über ihre Verweigerung, dünn zu werden,
um den Männern zu gefallen. b) Das erste Mal für sie und ihn. c) Beim
Handleser. Eine Gegenüberstellung von schrecklichem Aberglauben und
schrecklicher Wissenschaft." (Maria Lassnig)
Ö 1973; Regie: Maria Lassnig; (16mm; 1:1,37; mono, 10 min; englische
ORIGINALFASSUNG)
Maria Lassnig Kantate
Ein Lebensrückblick voll tragikomischer Verwirrungen in Form eines
Bänkelgesangs - gesungen und illustriert von der damals 73-jährigen
Maria
Lassnig: "Es ist die Kunst jaja, die macht mich immer jünger, sie macht den Geist erst hungrig und dann satt!"
Ö 1992; Regie: Maria Lassnig, Hubert Sielecki; Darstellerin, Animation &
Gesang: Maria Lassnig; Musik: Hubert Sielecki (35mm; 1:1,66; dolby stereo;
8min; deutsche ORIGINALFASSUNG) (red)