Von Graz nach Basel und retour

Über den Stand der Vorbereitungen berichtet Peter Wolf.


Mit seinen 17 Abteilungen und mehr als 200 hochqualifizierten Mitarbeitern ist das Grazer Joanneum nicht nur ein Flaggschiff der steirischen Kultur, sondern auch ein relativ schwer beweglicher Tanker.

Mit beginn 2003 soll das zweitgrößte Museum Österreichs mit entsprechender finanzieller Rückendeckung des Eigentümers Land in die Selbständigkeit entlassen werden.

Neue Gliederung

Die 17 Abteilungen, von der Paläontologie bis zur Neuen Galerie, von der Römersteinsammlung bis zur Jagdkunde, werden übersichtlich in mehrere Departements gegliedert, wobei die Selbständigkeit der bisherigen Sammlungsleiter gewahrt bleiben soll.

Konflikt mit Weibel?

Graz-Heimkehrer Peter Pakesch, der hier als Ausstellungskurator begonnen hat, den Grazer Kunstverein mitbegründete, wird selbst das Kunsthaus leiten. Es wird zwar gemeinsam mit der Stadt Graz geführt, soll aber dem Joanneum eingegliedert werden. In dieser Konstruktion vermuteten so manche einen potenziellen Konflikt mit Peter Weibel, dem Chefkurator der Neuen Galerie.

Pakesch meint jedoch, das werde durch klare Abgrenzung der Aufgabenfelder verhindert. "In dem Sinn muss man schauen: Wo sind die Verteilungen zwischen Neuer Galerie und Kunsthaus. Das müssen nicht nur zeitliche Grenzen sein, sondern verschiedene Arbeitsfelder und vielleicht auch verschiedenen Medien. Es gibt hier einen guten Austausch mit Peter Weibel."

Publikumsträchtige Ausstellungen

Landeskulturreferent Gerhard Hirschmann wünscht sich im neuen Kunsthaus, das im September 2003 in Betrieb gehen und jährlich rund 4,5 Millionen Euro kosten wird, natürlich auch publikumsträchtige Ausstellungen.

"Man kann, wenn man Kunstgewerbe im Hause hat, durchaus auch in zeitgenössischere Bereiche vorstoßen", so Pakesch. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch Design im Kunsthaus stattfindet, gerade heute, wo Kunst und Design einen intensiven Austausch pflegen. Auch die Fotografie muss ihren Ort haben."

Ansatzpunkt 60er Jahre

Inhaltlich müsse man aus der lokalen Tradition der Moderne heraus etwas entwickeln. "Ein wichtiger Ansatzpunkt sind die 60er Jahre." Daraus könne man etwas entwickeln, das auch publikumsträchtig ist.

Link: Joanneum

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