13. Januar 2010 - 00:04 Uhr · Von Erhard Gstöttner · Linz

Kunst-Uni-Umbau: Gespräche starten

Nach elfmonatiger Pause starten Gespräche über Kunst-Uni-Umbau
LINZ. Einen Schritt weitergekommen ist die Linzer Kunst-Universität mit ihren Übersiedlungsplänen. Das Wissenschaftsministerium hat Planungen für den Umbau des Brückenkopfgebäudes Ost am Linzer Hauptplatz erlaubt.

Heiße Diskussionen ausgelöst hatte vor elf Monaten das Ergebnis des Architektenwettbewerbes für die Adaptierung des in der Nazi-Ära errichteten Brückenkopfgebäudes Ost am Linzer Hauptplatz. Denn der Wettbewerbssieger, der Wiener Architekt Adolf Krischanitz, wollte auf das denkmalgeschützte Gebäude vier Glastürme draufsetzen.

Denkmalamt bleibt hart

Das Bundesdenkmalamt lehnt die Türme ab. Die Stadt Linz berief jedoch gegen den Denkmalschutzbescheid. Das dafür zuständige Unterrichtsministerium hat über die Berufung noch nicht entschieden.

Eine Entscheidung getroffen hat mittlerweile das Wissenschaftsministerium. Es hat mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eine so genannte Planungsvereinbarung getroffen. „Somit können Gespräche über die weitere Planung geführt werden“, sagt Ernst Eichinger, der Sprecher der BIG. „Wenn alle ihren Sanktus geben, kann mit der tatsächlichen Planung begonnen werden“, sagt Eichinger.

Reinhard Kannonier, der Rektor der Kunst-Universität, ist erleichtert über die nunmehrige Vereinbarung: „Denn erst nach dem Vorliegen der Entwürfe gibt es eine reale Grundlage für eine Kostenschätzung. Dann kann über das weitere Vorgehen verhandelt werden“, sagt Kannonier.

Vom Denkmalschutz gibt es freilich nach wie vor keine Zustimmung zu einer wesentlichen Veränderung des Gebäudes, das einer der wenigen verwirklichten Teile von Hitlers Plan für einen Linzer Pracht-Boulevard ist.

Studenten der Kunst-Uni klagen indes über Platzmangel. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, haben Studierende bei der Kunst-Uni-Dependance an der Reindlstraße in Linz-Urfahr eine Hütte aufgestellt. Sauer sind Studierende der Kunst-Uni darüber, dass ihnen bisher keine Räumlichkeiten in dem leer stehenden Brückenkopfgebäude Ost zur Verfügung gestellt wurden. Bis zur Übersiedlung in das Bahnhofs-Hochhaus im Mai 2008 war im östlichen Brückenkopfgebäude das Finanzamt Linz untergebracht.

Nur kleiner Teil genutzt

Seither wurde nur ein kleiner Teil des Hauses genutzt, zum Beispiel als Werkstatt für die Klangwolke 2009 und als Zentrale für das Pflasterspektakel. Im ehemaligen Stadtkeller im Brückenkopfgebäude ist (befristet) das Kunstprojekt „Golf the house“ untergebracht.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/art66,319967
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