Gelitin installierten den "Palais Keiner Mayer" in der Galerie Meyer Kainer.
Bis hoch unter die Decke und wieder hinunter führt die Frei- oder Revuetreppe, mit der die Künstlergruppe Gelitin in der Galerie Meyer Kainer Institutionskritik betreibt. Früher waren es auch Wellnessoasen oder Schlammbäder, mit denen sie die Besucher packten; nun wird mit ausrangierten Möbeln und Altholz auf Werke von Picasso, Brancusi, Schlemmer, Beuys oder Warhol referiert.
Wüsste man nicht, dass eine Galerie gewisse Sicherheitsstandards gewährleisten muss, würde man die aus Sperrholz und Möbeln gezimmerte Treppe lieber nicht betreten: Im mittlerweile einschlägig bekannten Gelitin-Stil wurden Tischplatten, Bettgestelle, Stühle und Schränke zu einer Art Aussichtsplattform zusammengeschraubt, die den Besuchern einen etwas anderen Blick auf die Galerieräumlichkeiten ermöglicht.
Diesmal wirft die "Galerie" allerdings auch Blicke zurück, schließlich bewegt man sich als Besucher nicht nur zwischen Höhenrausch und Schwindelgefahr, sondern auch auf einem Präsentierteller, der seinen Benutzern eine gewisse Contenance abverlangt. Dass man die Herrschaftsgefühle aber nicht allzu ernst nehmen darf, verrät neben dem Sperrholz auch der Ausstellungstitel, der den Namen der Galerie ironisch verdreht: Im Palais Eschenbach untergebracht, hat man die Galerie Meyer Kainer in das Palais Keiner Mayer verwandelt, in dem man nun ganz demokratisch auch Hinz und Kunz Zutritt gewährt. In der opulenten Konstruktion der Treppe finden sich zahlreiche Zitate kunsthistorischer Strömungen (vom Barock über den Kubismus bis hin zum Merzbau) sowie Referenzen auf wichtige kunsthistorische Werke. Zudem hat es die Ausstellung mit ihrem institutionskritischen Anstrich auf sämtliche Best-of-Listen des Jahres geschafft.
Obwohl das Institutionskritische in früheren Gelitin-Shows schon bedeutend radikaler ausfiel, macht auch diesmal das Besteigen ihres "Einbaus" Spaß, der die meisten Besucher ganz fröhlich und die Kunst im Allgemeinen sehr gelungen herunterkommen lässt. (cb, DER STANDARD/Printausgabe, 07.01.2010)
Galerie Meyer Kainer
Eschenbachgasse 9, 1010 Wien
www.meyerkainer.com
Über das Auktionshaus Auteno wurde das Konkursverfahren eröffnet
69-Jähriger drohen bis zu 45 Jahre Haft
Der Vorarlberger erhielt den mit 12.000 Euro dotiert Preis - Internationale Bekanntheit durch "Betonporsche"-Skulpturen
US-Maler war einer der wichtigsten Vertreter des "Colourfield Painting"
Echte
oder vorgetäuschte "Partizipation" von Menschen an der Kunst als
Jahresmotto - Sanierung des Künstlerhauses um 1,2 Mio. Euro
Im Wiener "Open Space" wird ab 19. Jänner die jüngste Geschichtsschreibung im ehemaligen Jugoslawien diskutiert - Ausstellung: "re: ex-post"
Henri
Loyrette verteidigt den umstrittenen Modernisierungskurs des
renommierten Pariser Museums, der eine Dependance in Abu Dhabi
einschließt
Proteste sind für die Eröffnung im Juni auch schon angekündigt
828
Meter hoch und seit Montagabend feierlich umjubelt. Doch welche
technische und logistische Anstrengung steckt in einem Bauprojekt wie
dem Burj Khalifa?
Vizedirektorin des Salzburger Museums der Moderne
Barack
Obama offenbart einen Hang zur Selbstironie: Etwa, wenn er ein Bild von
Ed Ruscha wählt, das ewiges Zaudern vor einer Entscheidung beschreibt
Die hehren sozialpolitischen Ziele der Moderne werden seit mehr als 30 Jahren künstlerisch reflektiert. Sabine Breitwieser dokumentiert dies mit "Modernologies" im Museu d'Art Contemporani de Barcelona
"Grafikdesign von der Wiener Moderne bis heute. Von Kolo Moser bis Stefan Sagmeister"
Simon Pasieka entwirft in der Galerie im Taxispalais lustvolle Alternativwelten
"Eine heterogene Vielfalt an Materialien, Farben und Formen ausbalancieren": in der Wiener Galerie Hartmann bis 30. Jänner
"Vertikale Stadt" wurde feierlich eröffnet
Sylvia
Eckermann und Gerald Nestler inszenieren in ihren Installationen
komplexe kulturelle, wirtschaftliche und technologische Zusammenhänge
Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.