Kunstfrauen mit starken Ideen
25 Jahre Geheimtipp. Die Salzburger Galerie Eboran feiert Geburtstag und zeigt auch im Jubiläumsjahr Kunst, die aus dem Rahmen fällt.
CLEMENS PANAGL SALZBURG (SN). Geöffnet ist abends, zwischen 18 und 20 Uhr. Die Vorstandsmitglieder arbeiten unentgeltlich, neben ihren eigentlichen Kunstberufen. Die Homepage ist bei einer Gratisplattform im Netz untergebracht. Und als Ausstellungsraum dient die einstige Polizeiwachstube in der Ignaz-Harrer-Straße 19. Im Überfluss schwelgt die Salzburger Galerie Eboran auch im 25. Jahr ihres Bestehens nicht. Zu feiern gibt es für die sechs Salzburger Kunstmacherinnen heuer dennoch einiges: zum Beispiel den Erfolg von lang anhaltendem Idealismus. Manche der Künstler, die in der 1984 von Veronika Hitzl in einer Zahnarztpraxis eröffneten Galerie ihre ersten Ausstellungen hatten, haben heute immerhin längst klingende Namen.
Eine Nische als Herausforderung: Das Motto gilt nicht nur für den Kunstverein, der sich in den Statuten die „Förderung junger Künstler“ als Ziel gesetzt hat. „Wir haben hier auch tatsächlich ziemlich verwinkelte Räume“, sagt Tina Teufel, eine der sechs Frauen im Vorstand. „Künstler werden eingeladen, sich mit diesen Nischen auseinanderzusetzen.“
Gemeinsam mit Gründerin Hitzl, Brigitte Blüml, Gabi Winter, Brigitte Hanemann und Veronika Erhart hält Teufel den Galeriebetrieb am Laufen. Die Abwechslung zu ihrem Hauptberuf als Kuratorin im Salzburger Museum der Moderne genießt sie trotz der Doppelbelastung: „Wir haben im Team eine tolle Dynamik, die Idee treibt uns voran.“
Acht Projekte sind für 2009 angekündigt. Morgen, Freitag, wird eine Ausstellung von Barbara Musil eröffnet (s. Kasten). Die Jubiläumsschau im Mai ist Hans Pollhammer gewidmet. Malerei, Installation, Objektkunst: Das Spektrum bleibt breit. Im August zeigt Designerin Marion Weiss Hutkreationen. Man wolle auch weiterhin Dinge präsentieren, „die aus dem Rahmen fallen“.
„Ein Phänomen“ sei es, sagt Teufel, „dass die Galerie auswärts einen sehr guten Ruf genießt und in Salzburg noch immer als Geheimtipp gilt.“ Dass die Ideen ausgehen könnten, darüber machen sich die Galeristinnen auch nach dem ersten Vierteljahrhundert keine Sorgen. Teufel: „Es gibt Momente, wo man überlegt, ob sich die Mühe auszahlt. Aber diese Diskussionen dauern nie lang.“Galerie Eboran: Di–Fr, 18 bis 20 Uhr (während Ausstellungen), Internet: