Spektakel der Moderne | |
Die Salzburger Léger-Ausstellung ist die seit den 60er Jahren umfassendste Schau mit Werken des Neuerers der Malerei in Österreich. |
Die meisten Salzburger Galerien nützen
wieder die Festspielzeit, um das internationale Publikum mit verschiedenen
Ausstellungen anzulocken. So zeigt heuer das Museum moderner Kunst
"Rupertinum" widmet seine diesjährige Sommer-Ausstellung dem großen
französischen Maler Fernand Léger (1881-1955). Die Schau "L'Esprit
Moderne" ist von 27. Juli bis 20. Oktober zu sehen. Mit über 80 Werken gibt die Ausstellung einen Überblick über das
gesamte künstlerische Schaffen Légers. Sie vereint Leihgaben von Museen,
Galerien sowie aus Privatbesitz aus ganz Europa: u.a. aus den großen
französischen Institutionen wie dem Centre Georges Pompidou, dem Musée
Fernand Léger in Biot, dem Musée Picasso in Antibes, den Musées des Beaux
Arts in Lyon und Nantes, dem Musée Malraux in Le Havre, dem Stedelijk
Museum in Amsterdam, dem Guggenheim Museum, dem Kunstmuseum Bern und der
Nationalgalerie in Berlin. Prägend fürs 20.Jahrhundert
Als Anfang der 50er Jahre eine Retrospektive über das Werk Légers in
San Francisco, New York und Chicago gezeigt wurde, lockte sie nur wenige
Besucher ins Museum. "Vielleicht waren seine Gemälde zu streng und
nüchtern für damals, denn niemand reflektierte seine Zeit scharfsinniger",
erklärte Katharine Kuh, die Organisatorin der damaligen Ausstellungen,
später in einem Interview. Elemente anderer Stile
Léger wurde 1881 im französischen Argentan geboren. Er zog 1909 nach
Paris um, wo er im Künstlerviertel Montparnasse lebte. Bereits zwei Jahre
später fiel er den französischen Kunstkritikern erstmals auf. Zusammen mit
Künstlern wie Picasso, Gris und Braque zählt er zu den bekanntesten
Kubisten. Erstes abstraktes Werk
Seine Momentaufnahme mehrerer Menschen beim Kartenspiel mit dem Titel
"La Partie de cartes" von 1917 wird zu einem Gewirr aus Armen, Fingern und
Spielkarten. Verweigerung von Idividualismus
Selbst das vulgäre Leben auf den Straßen einer Metropole wie New York
faszinierte den Künstler. Diese Freude an urbanem Leben und dem
geschäftigen Treiben der Menschen in den Schluchten zwischen den
Wolkenkratzern verewigte Léger in einem seiner berühmtesten Bilder, "La
ville", von 1919. Léger malte, wie er es nannte, "das Spektakel" der
modernen Welt. Fasziniert vom Wandel
"Léger schien wenig Sorgen zu haben, er schätzte zwar die öffentliche
Anerkennung, wurde diese ihm aber vorenthalten, so störte ihn das auch
nicht", schrieb Kuh. "Meine Ära war eine großer Kontraste und ich war
derjenige, der am meisten daraus gemacht hat. Ich bin ein Zeuge meiner
Zeit", sagte Léger kurz vor seinem Tod im Jahr 1955. Tipp: "Fernand Léger - L'Esprit Moderne", Museum für Moderne Kunst Salzburg Rupertinum, von 27. Juli bis 20. Oktober, Informationen: 0662-8042/2541 | ||||||||||||
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