![]() |
Inszenierte Models und Natur |
Das Rupertinum zeigt 60 großformatige Akte und Landschaften des gebürtigen Berliners Helmut Newton. |
Arbeiten des weltbekannten Frauen- und
Landschaftsfotografen Helmut Newton sind ab Samstag im Salzburger
Rupertinum ausgestellt. Unter dem Titel Sex
and Landscapes zeigt das Salzburger Museum für Fotografie und
zeitgenössische Kunst Arbeiten, die der 82-Jährige in den vergangenen zehn
Jahren gemacht hat: inszenierte Aufnahmen von Models in
Alltagssituationen, hauptsächlich in schwarz-weiß, sowie
Landschaftsaufnahmen, zu denen Newton meist von Firmen beauftragt worden
war. Die Ausstellung ist bis zum 20. Mai zu sehen.
Newton hat die Fotos in aufwändigen Verfahren stark vergrößert. Oft
sind die Bilder Schnappschüsse aus dem Fenster seines Hauses, oft auch
choreografierte Kompositionen in Wohnungen, Landschaften und Straßen. Die
teilweise bekannten, teilweise bisher unveröffentlichten Bilder sind so
zusammengestellt, dass sie den Betrachter zu "Langsamkeit veranlassen, so
als würde er sich große Ölgemälde anschauen", sagte Margit Zuckriegl vom
Rupertinum. Keine Pornografie
Jahrelang habe er, Newton, unter feministischen, aggressiven Attacken
gelitten, doch jetzt habe sich die Sache beruhigt, sagte der Fotograf bei
der Eröffnung seiner Ausstellung in Salzburg. "Wer meine Arbeiten als
Pornografie bezeichnet, ist dumm. Außerdem gibt es die Darstellung der
Nacktheit schon, seit es Höhlenmalerei gibt", meinte der Starfotograf. Die Kälte, vor allem in seinen Frauenbildern, sei Absicht, ihn
interessierten die weiblichen, romantischen Frauen nicht, so Newton. "Was
mich an einer Frau fasziniert, ist das Harte und das Ambivalente. Dadurch
habe ich vielen Frauen geholfen, ein neues Selbstbewusstsein zu bekommen.
Ich glaube, ich habe sogar die Mode und die Sitten beeinflusst". Von Vogue bis Playboy Helmut Newton, geboren 1920 in Berlin, hat seinen Weltruhm als Fotograf
für Mode- und Zeitgeistmagazine wie Vogue, Elle, Marie Claire, Stern, Life
oder Playboy aufgebaut. Diese Bilder von Frauen und Stars wurden
stilbildend für die Ablichtung der Schönen, Reichen und Berühmten. Newton,
wurde wegen Faulheit und Desinteresse an allem, was nicht Fotografie,
Mädchen und Schwimmen war, von der Schule gefeuert, tingelte um die Welt,
diente in der australischen Armee und bekam seinen ersten Job als
Modefotograf bei Vogue im Jahr 1961. Tipp Helmut Newton: "Sex and Landscapes", Rupertinum Salzburg, 23. März bis 20.
Mai, Informationen: 0662/8042-2541. | ||||||
![]() |