http://www.nachrichten.at/nachrichten/ooen.asp?id=255028
Riesiges Bildarchiv mit
Schönheitsfehlern
Eine Galerie der Weltkunst lässt sich auf dem PC
aufrufen, der Speicher ist beachtlich: Exakt 10.424 "Meisterwerke
der Malerei von der Antike bis zum Beginn der Moderne" bietet auf
einer CD das im Verbund der Berliner Digitalen Bibliothek neu
begründete "Yorck Project" an. Start zu dem bisher größten Vorhaben
im deutschen Sprachraum, mit dem digital erfasste Bildbestände auf
CD oder DVD veröffentlicht werden sollen.
Eine der weltweit
umfangreichsten digitalen Bilddatenbanken zur Geschichte der
Malerei. Jedes Bild kann bearbeitet oder in eigenen Dokumenten
lizenzfrei weiterverwendet werden. Dies allerdings in höchstwertiger
Auflösung mit Hilfe von zehn Spezial-CDs. Die Start-CD enthält
sämtliche Abbildungen im Dia- und im vergrößerten Vorschau-Modus,
dazu kommen umfassende Informationen über Personsdaten des
Künstlers, stilistische Einordnung, Technik, Bildbeschreibung,
Wirkungsorte, Entstehungsdaten.
Eine feine Sache. Aber mit
bedauerlichen Lücken, speziell was den mittel- und südeuropäischen
Raum anlangt. Wohl ist der Altdorfer-Altar von St. Florian mit 12
Detailansichten repräsentativ enthalten, der für die Donauregion
bedeutsame Kremser Schmidt gar nicht.
Altomontes gibt es
nicht, nicht einmal Martin (1657-1745) - "einer der geschicktesten
und fruchtbarsten Kirchenmaler der Barockzeit in Österreich", so
Thieme-Becker. Anderseits ist Schiele alleine mit 96 Bildern
vertreten. Platznot kann also nicht der Grund sein für willkürlich
wirkende Auswahl.
Das bringt eine Prise Bedauern des
Benutzers in eine ansonsten großartige Sache ein.
Ein
beigegebenes Handbuch listet jedes Bild auf.
"10.000
Meisterwerke". Yorck Project, Berlin. 11 CDs, S 749,-, ab 1. 1. 2002
49,90.
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