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14.11.2005 - Kultur&Medien / Kultur News
Abverkauf: Von Walde, Waldmüller bis Prachensky
Peter Kovacek löst seinen Kunstsalon auf.

Zweimal im Jahr führte das Ehepaar Kovacek in seiner Galerie in der Stallburggasse einen Salon. Man erhielt einen Katalog und eine Einladung zur Eröffnung der jeweiligen Frühjahrs- und Herbstausstellung, es gab Sekt und Sandwiches, viel Stimmungsimpressionismus, ausgefallene Gauermanns und Waldmüllers, Alfons Waldes Winterlandschaften. Allmählich eroberte sich Peter Kovacek, einst Mittelschulprofessor, seit 1974 Kunsthändler, auch die zeitgenössische Kunst - Hundertwasser, Rainer, Prachensky.

Jetzt zieht er sich in den Ruhestand zurück und löst sein Geschäft auf. Das Angebot im Schlussverkauf ist, was die Künstler und das Niveau anbelangt, repräsentativ für das in 30 Jahren etablierte Profil. Es dominieren Landschaften, etwa von Thomas Ender, Tina Blau. Salonmalerei steuern Oswald Grill mit einem "Märchen" und Hans Makart mit einem Damenporträt bei.

Von Oskar Kokoschka kann man das Aquarell "Wiesenblumen", von Arnulf Rainer ein Blatt aus der TRRR-Zeit, "Echnaton", und von Markus Prachensky die Gouache "Etruria meridionale" erwerben - alles zu herabgesetzten Preisen. Wie herabgesetzt, zeigt sich an den beiden Spitzenobjekten, Carl Molls "Schloßpark" und Friedrich Gauermanns "Rehfamilie", beide kosten 62.000 Euro anstatt der ursprünglichen 75.000.

Schon vor fünf Jahren hat Kovacek einen Teil seiner Räumlichkeiten an seine beiden Nichten abgegeben, die Töchter seines Bruders ("Glas-Kovacek" in der Spiegelgasse) und seiner Schwester (Christa Zetter, Galerie bei der Albertina), die ihren Kunsthandel, "Kovacek & Zetter", jetzt erweitern können - mit fachmännischem Beistand ihres Onkels. (Bis 15. Jänner, Stallburgg. 2) P. K.

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