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Kunstberichte

Architektur und mediale Umwelt

Illustration

Von Anton Silhan

Aufzählung Im Rahmen der Wiener Architekturbiennale Archdiploma 2007 präsentiert die Architekturfakultät der Technischen Universität Wien die jeweils besten Diplomarbeiten der letzten zwei Jahre, und zwar ab 5.Oktober im "Project Space" der Kunsthalle Wien am Karlsplatz.

Die Architekturbiennale der TU Wien trägt den Titel "archdiploma 2007". Die Absolventen haben hier die Möglichkeit, sich und ihre Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Ausgestellt werden 36 Entwurfs- und 15 Theorieprojekte.

Die Schau zeigt, dass Architektur nicht nur eine Kunstform ist, sondern vor allem auch viel mit Alltagsbeeinflussung und -gestaltung zu tun hat.

Im Rahmen der Vernissage am 4. Oktober vergibt die Fakultät mehrere Preise für hervorragende Abschlussprojekte, die von einer Fachjury ermittelt werden. Der Publikumspreis wird von den Besuchern gewählt und bei der Finissage verliehen.

Die Leistungsschau fand im Jahr 2000 erstmals statt und wird seit 2001 alle zwei Jahre organisiert, heuer im Herbst bereits zum fünften Mal. Sie soll für Architekten und Planer zu einem optimalen Start ins Berufsleben beitragen und den Dialog mit einer an Architektur interessierten breiteren Öffentlichkeit anregen und fördern.

Die Ausstellung geht auf eine Initiative von Klaus Semsroth, Universitätsprofessor und Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, zurück. Kuratoren und Gestalter der "archdiploma 2007" sind Institutsvorstand Manfred Wolff-Plottegg und Harald Trapp von der Abteilung für Gebäudelehre und Entwerfen.

Unverwechselbare Handschrift

Da die Kuratorenschaft innerhalb der Architekturfakultät von Jahr zu Jahr wechselt, trägt die "archdiploma" jedesmal eine unverwechselbare Handschrift. Diese Form von Individualität ist auch Ausdruck der Bandbreite von Standpunkten und Sichtweisen des Architekturstudiums an der Technischen Universität Wien. Die Ausstellung stellt die Präsentation von Architekturpraxis und -theorie im Umfeld einer zunehmend medialisierten Umwelt in den Mittelpunkt. Die Fülle und die Verschiedenartigkeit der an der Architekturfakultät der TU Wien entstehenden Arbeiten sollen besonders unter dem Gesichtspunkt ihrer Kommunizierbarkeit gezeigt werden. Zur Vermittlung werden – unabhängig vom Maßstab – sowohl Modelle, Pläne und Projektionen als auch Internet, Mobilfunk und Printmedien eingesetzt.

Globale virtuelle Info-Welt

Der Ausstellungsraum im Pavillon am Karlsplatz wird in die mediale bzw. medialisierte Öffentlichkeit, und zwar in die globale virtuelle Informationswelt des Internet hinein ausgeweitet: In einer verdichteten Form werden die Ausstellungsdaten im "second life", einer dreidimensionalen Erweiterung des Internet, als virtuelle Installation begehbar sein, die sich von einer analogen, musealen und enzyklopädischen Präsentation klar abhebt. Zusätzlich werden komprimierte Daten per Mobilfunk ortsungebunden abrufbar sein; das "Voting" für den Publikumspreis soll via "Near Field Communication" und Internet erfolgen.

Wiener Architekturbiennale
archdiploma 2007
Kunsthalle Wien "project space" Karlsplatz, 5. bis 30. Oktober; So und Mo 13 –19 Uhr, Di bis Sa 14–24 Uhr. Vernissage, Do, 4. Oktober, 18 Uhr
archdiploma07.archlab.tuwien.ac.at

Ein Ausstellungsprojekt: Bernhard Roitners „Weinkulturzentrum Spitz an der Donau“ fügt sich sanft in die Landschaft ein. Foto: R oitner

Donnerstag, 27. September 2007


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