Die Architekturbiennale der TU Wien trägt
den Titel "archdiploma 2007". Die Absolventen haben hier die
Möglichkeit, sich und ihre Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit
vorzustellen. Ausgestellt werden 36 Entwurfs- und 15 Theorieprojekte.
Die Schau zeigt, dass Architektur nicht nur eine Kunstform ist,
sondern vor allem auch viel mit Alltagsbeeinflussung und -gestaltung zu
tun hat.
Im Rahmen der Vernissage am 4. Oktober vergibt die Fakultät mehrere
Preise für hervorragende Abschlussprojekte, die von einer Fachjury
ermittelt werden. Der Publikumspreis wird von den Besuchern gewählt und
bei der Finissage verliehen.
Die Leistungsschau fand im Jahr 2000 erstmals statt und wird seit
2001 alle zwei Jahre organisiert, heuer im Herbst bereits zum fünften
Mal. Sie soll für Architekten und Planer zu einem optimalen Start ins
Berufsleben beitragen und den Dialog mit einer an Architektur
interessierten breiteren Öffentlichkeit anregen und fördern.
Die Ausstellung geht auf eine Initiative von Klaus Semsroth,
Universitätsprofessor und Dekan der Fakultät für Architektur und
Raumplanung der TU Wien, zurück. Kuratoren und Gestalter der
"archdiploma 2007" sind Institutsvorstand Manfred Wolff-Plottegg und
Harald Trapp von der Abteilung für Gebäudelehre und Entwerfen.
Unverwechselbare Handschrift
Da die Kuratorenschaft innerhalb der Architekturfakultät von Jahr zu
Jahr wechselt, trägt die "archdiploma" jedesmal eine unverwechselbare
Handschrift. Diese Form von Individualität ist auch Ausdruck der
Bandbreite von Standpunkten und Sichtweisen des Architekturstudiums an
der Technischen Universität Wien. Die Ausstellung stellt die
Präsentation von Architekturpraxis und -theorie im Umfeld einer
zunehmend medialisierten Umwelt in den Mittelpunkt. Die Fülle und die
Verschiedenartigkeit der an der Architekturfakultät der TU Wien
entstehenden Arbeiten sollen besonders unter dem Gesichtspunkt ihrer
Kommunizierbarkeit gezeigt werden. Zur Vermittlung werden – unabhängig
vom Maßstab – sowohl Modelle, Pläne und Projektionen als auch Internet,
Mobilfunk und Printmedien eingesetzt.
Globale virtuelle Info-Welt
Der Ausstellungsraum im Pavillon am Karlsplatz wird in die mediale
bzw. medialisierte Öffentlichkeit, und zwar in die globale virtuelle
Informationswelt des Internet hinein ausgeweitet: In einer verdichteten
Form werden die Ausstellungsdaten im "second life", einer
dreidimensionalen Erweiterung des Internet, als virtuelle Installation
begehbar sein, die sich von einer analogen, musealen und
enzyklopädischen Präsentation klar abhebt. Zusätzlich werden
komprimierte Daten per Mobilfunk ortsungebunden abrufbar sein; das
"Voting" für den Publikumspreis soll via "Near Field Communication" und
Internet erfolgen.
Wiener Architekturbiennale
archdiploma 2007
Kunsthalle
Wien "project space" Karlsplatz, 5. bis 30. Oktober; So und Mo 13 –19
Uhr, Di bis Sa 14–24 Uhr. Vernissage, Do, 4. Oktober, 18 Uhr
archdiploma07.archlab.tuwien.ac.at
Ein Ausstellungsprojekt: Bernhard Roitners „Weinkulturzentrum Spitz
an der Donau“ fügt sich sanft in die Landschaft ein. Foto: R oitner
Donnerstag, 27. September 2007