Horwath soll damit dem Film einen größeren Stellenwert geben, als er es bisher auf der documenta genoss. Meist sei er nur "als Supplement der Ausstellung, als jeweils unterschiedliche Begleiterscheinung der Bildenden Kunst interpretiert worden", so die Aussendung, "etwa als Künstlerporträtfilm, als Experimentalfilm, als Auftragswerk oder als Gesamtkunstwerk". Nun werde Film aber vielmehr als eine "vielfältige ästhetische Form, in der sich künstlerische Intelligenz manifestiert", präsentiert und demgemäß dort zu sehen sein, wo der Film seinen Ort hat: im Kino.
Moderne als Antike
Das gesamte Programm orientiere sich an den drei Leitfragen der documenta 12: Ist die Moderne unsere Antike? Was ist das bloße Leben? Und, in Bezug auf die Bildung, was tun? In der zweiten Hälfte der Kinogeschichte - und damit auch ungefähr für die Zeit seit Bestehen der documenta - fand Horwath ein umfassendes Programm von "Viaggio in Italia" (1953) von Roberto Rossellini über "Reisender Krieger" (1981) von Christian Schocher bis hin zu "Land of the Dead" (2005) von George A. Romero. Gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter der heurigen Kunstausstellung, Roger M. Buergel, wird Horwath das Programm im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der Berlinale vorstellen. (APA)