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Kunstforum und Kunsthalle untersuchen "Superstars"
Wien (APA) - Für die Schau "Superstars. Von Warhol bis Madonna", die am Donnerstagabend eröffnet wird, haben sich erstmals Kunsthalle Wien und BA CA Kunstforum zusammen getan. Mit rund 300 Werken von über 100 Künstlern nähert die Ausstellung sich dem Thema unter verschiedensten Aspekten.

"Wir glauben, dass der Superstar ein elementares Phänomen unserer Gegenwart ist", meinte Kunsthallen-Chef Gerald Matt bei der Pressekonferenz zu den Beweggründen der gemeinsamen Ausstellung. Angesichts des zunehmenden gesellschaftlichen Werte-Vakuums fungiere der Superstar als Projektionsfläche. Die Ausstellung befriedige einerseits einen gewissen Voyeurismus, so Kunstforums-Direktorin Ingried Brugger, solle aber auch nachdenklich machen, hinterfragen, dekonstruieren - "und wer kann das besser als die Kunst?". Der Begriff Superstar findet sich erstmals in einer Fotoarbeit des von Warhol bewunderten Underground-Künstlers Jack Smith aus dem Jahr 1964, wie Thomas Mießgang als einer der Kuratoren erläuterte, und wurde ursprünglich ironisch, als Parodie auf Hollywood-Glamour, verwendet. In Warhols Factory, der mit seiner Prophezeiung, dass irgendwann jeder für 15 Minuten weltberühmt sein könne, die heutige Big Brother Realität vorweggenommen hat, wurde der Begriff dann bekannt und allmählich umbewertet. Ausgehend von Warhol als Meister der Selbst-Inszenierung und Star- Macher, beschäftigt sich die Ausstellung einerseits mit Künstlerstars wie Picasso, Duchamp, Beuys oder Lüpertz und andererseits mit Berühmtheiten als Vorlage und Thema künstlerischer Auseinandersetzung, wozu auch Produkte wie Warhols Suppendosen oder gehören. Eigene Schwerpunkte sind in der Kunsthalle Marilyn Monroe und Michael Jackson gewidmet, während im Kunstforum unter anderem die Mona Lisa als Inspirationsquelle präsentiert wird.

APA 15:01 3.11.2005
 
   


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