VN Fr, 8.4.2005

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Kultur 

VN-INTERVIEW

Vom Glück, hier zu sein

VN: Seit den 80 ern stellen Sie Negativabgüsse Ihrer Umwelt her. Was fasziniert Sie an dem Verfahren?

Whiteread: Es sind für mich die unendlichen Möglichkeiten mit einem Material zu arbeiten, das sich von seinem flüssigen Zustand über das Gießen in eine Form in etwas ganz Anderes verwandelt.

VN: Die Ausstellung heißt "Walls, Doors, Floors and Stairs". Sind es wirklich nur Wände, Türen, Böden und Treppen?

Whiteread Der Titel ist für mich eine Möglichkeit auf das Gebäude und gleichzeitig die Skulptur darin zu verweisen. Und es sind tatsächlich einfach nur Wände, Türen, Böden und Treppen.

VN: Muss der Besucher nicht wissen, dass er beispielsweise vor dem Abguss von George Orwells Büro steht?

Whiteread: Ich würde die Arbeit nie "George Orwells Büro" nennen. Ich denke, es ist nicht nötig für den Betrachter und ich möchte ihm das auch nicht diktieren. Aber die Räume haben etwas Eigenes an sich, sie könnten auch vor 2000 Jahren entstanden sein.

VN: Wie wählen Sie Ihre Objekte aus?

Whiteread: Sehr sorgfältig. Das ist Ausdruck meiner bildhauerischen Sprache. Die Dinge entwickeln sich laufend, wenn auch langsam. Insbesondere wenn ich an großen Werken arbeite.

VN: Wie verhalten sich (Um)Raum und Werk zueinander?

Whiteread: Das verändert sich mit dem Ort. Hier im Kunsthaus kommen mir besonders die Ruhe und die Farben entgegen, aber auch das wechselnde Licht am Tag - das spielt alles sehr schön mit meinen Arbeiten zusammen und ich bin glücklich, hier ausstellen zu können.

Rachel Whiteread




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