Feinfühlige Zeichenkunst
Bildende Kunst. „Schönes im Vergehen – Werke von 1983 bis 2009“ zeigt der Künstler Christof Paulowitz im Siglhaus in St. Georgen.
Bernhard Strobl St Georgen (SN). Strickjackerl oder betende Fäustlinge, die Lederhose des befreundeten Arztes, das Nähkörbchen der Mutter, Blumen, Besen oder alte Schuhe.
Christof Paulowitz braucht nicht lange auf Motivsuche zu gehen. Der in St. Georgen Vollern lebende und heuer 65 Jahre alt gewordene Künstler wendet sich den alltäglichen Dingen zu. Er zeichnet banale Objekte, „alles aber Sachen mit eigenen Geschichten, mit Erinnerungen und Erlebnissen.“ Naturgetreu.
Er zeichnet sie nicht nur. Paulowitz hat die Kunst des Radierens bei der Internationalen Sommerakademie in Salzburg und Bildhauerei bei Josef Zenzmaier gelernt und mit viel Fleiß und Akribie verfeinert. Die Palette seines künstlerischen Schaffens und die Materialwahl sind groß: Von der Zeichnung über die Radierung, vom Holzschnitzwerk bis zum Bronzeguss, vom Bütten-Papiermaché bis zum Eisendraht, von der Hanfschnur bis zum Baustahl – Christof Paulowitz haucht allen Materialien Leben ein.
Im Siglhaus in St. Georgen bei Salzburg hat Kustodin Hiltrud Oman eine Schau „Schönes im Vergehen – Werke von Christof Paulowitz von 1983 bis 2009“ zusammengestellt. Sie gibt einen Überblick über das qualitätsvolle Schaffen des Kulturpreisträgers von St. Johann im Pongau. Sie lässt vor allem staunen, mit welcher Genauigkeit und Hingabe der Künstler Strich um Strich setzt, wie aus Tausenden von einzelnen Linien ein anschauliches Ganzes wird. Alle Arbeiten sind in einem gefälligen Werkkatalog zusammengefasst.
Die Ausstellung gibt auch Einblicke in die Radiertechnik und den Bronzeguss (Geöffnet bis 11. Oktober, Samstag, 14–16 Uhr, Sonntag, 11–16 Uhr. Bis 30. August auf Anfrage für Gruppen. Tel.: 0 62 74/68 05).