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vom 31.08.2007 - Seite Festival
SECOND CITY: Installationen, Interventionen, Workshops und Performances zwischen 5. und 11. 9.

Die Marienstraße wird zur "Second City", zum Portal zwischen Realität und Kunst

Vor dem Hintergrund unserer unfreiwilligen digitalen Transparenz und freiwilligen Veräußerung von Privatheit "veröffentlicht" sich auch das diesjährige Festival.

Städtische Räume und Infrastruktur dienen dabei nicht nur als Bühne, sondern als Medium, das mit künstlerischen Interventionen verschmilzt und seinerseits zur Botschaft wird.

Epizentrum dieser "Durchdringung" wird die Marienstraße, eine scheinbar tote Insel mitten im Linzer Zentrum. Die vielen hier leer stehenden Geschäftsräumlichkeiten bewirken eine Atmosphäre, die der Kulissenhaftigkeit virtueller Städte und Gebäude stark ähnelt. Ars Electronica wird diese Geschäftsräumlichkeiten nutzen und die Marienstraße zur Second City, zum Portal zwischen Wirklichkeit und Künstlichkeit umfunktionieren. Was hier zwischen 5. und 11. September inszeniert wird, ist keine Belebungsaktion im städteplanerischen Sinn, sondern besitzt flüchtigen, virtuellen Charakter - ist reale Künstlichkeit und gleichzeitig künstliche Realität.

Aram Bartholl (DE)

Die digitale Netz-Daten-Welt nimmt einen immer größer werdenden Teil unseres Alltags ein. Aber: In welcher Form verkörpert sich die Netz-Daten-Welt in unserem physischen Alltag-Lebens-Raum? Was kommt aus dem "Cyber-space", der jahrelang mit Daten angefüllt wurde, zurück in den physischen Raum? Wie beeinflussen die digitalen Neuerungen unser alltägliches Handeln?

In Form von Objekten, Installationen, Interventionen, Performances und Workshops versucht die Second City, in der Marienstraße die Entwicklung zu überspitzen und diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Als Grundlage dient die digitale Welt, allen voran Second Life.

Der Berliner Medienkünstler Aram Bartholl thematisiert die Verschränkung digitaler und realer Räume, an deren Schnittstelle er uns Menschen verortet. Aram Bartholl fragt nach den Rückwirkungen des von uns mit Daten vollgestopften Cyberspace.

Das Second-Life-Gesicht

Foto: Echo Omega - Linden Lab

Visionen der Marienstraße Foto: Aram Bartholl


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