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derStandard.at | Panorama | Wien 
13.01.2004
21:02 MEZ
Foto: Rottenberg
v.l.n.r.: Worritsch-Chef Peter Machek, Josef Trattner, Vitus H. Weh

Ausgangs- und Ausstellungsobjekt

Es ist immer gut, wenn einer redet, der sich in Kunsttheorie 1a auskennt. Schließlich wäre sonst vielleicht jemand auf die Idee gekommen, die Galerienwerdung des einst als Fixgröße geltenden und nun dem Druck der Diskontläden nachgebenden und für immer schließenden Fachgeschäfts für Künstlerbedarf, Peter Macheks Worritsch & Co in der Mariahilfer Otto-Bauer-Gasse, für einen Scherz zu halten: Schließlich wurden kurzerhand Ausgangsobjekte des Kunstmachens (Pinsel, Farben & Co.) zu Ausstellungsobjekten erklärt.

Die Werke sind bis Ende Jänner kaufbar ausgestellt. Ein Kunstgriff, wie Eröffnungsredner und MQ-Quartier-21-Konzeptionist Vitus H. Weh bei der von Josef Trattner "kuratierten" Ausstellung schmunzelte: Habe man doch in der "essenziellen Malerei" der 60er-Jahre gepredigt, dem Material Spielraum und Autonomie zu gewähren. "Die essenziellste Malerei", erklärte Weh, sei demnach jene "in der die Farbe im Regal ist." Unbeantwortet blieb da freilich, ob es dann nicht Frevel, Vandalismus oder Zerstörung sei, was den Werken bevorstehe: Schließlich werden Farben und Pinsel wohl kaum ausgestellt, sondern eher verwendet und verbraucht werden. Auch wenn es im Namen der Kunst geschieht. (DER STANDARD; Printausgabe, 14.1.2004)


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