Teilhabe an der aktuellen Kunst
KARL HARBSALZBURG (SN). Der Salzburger Kunstverein ist der größte seiner Art in Österreich. Seine spezielle Ausrichtung besteht darin, dass er nicht nur ein international orientiertes Ausstellungsprogramm ausrichtet, sondern auch das 125 Jahre alte Künstlerhaus an der Hellbrunner Straße verwaltet. Dort sorgen 22 Künstlerateliers für regen künstlerischen Austausch, die längste Mieterin ist die immer noch aktive 86-jährige Erli Beutel-Windischbauer. Gastateliers von Stadt und Land sind hier ebenso untergebracht wie die Kunstvermittler der „Artgenossen“, die unter anderem Workshops und Vermittlungsangebote zu den Ausstellungen erarbeiten.
Mit Hemma Schmutz als Direktorin orientiert sich das Programm an thematisch fassbaren Trends der Gegenwartskunst deutlich außerhalb spektakulärer „Marktwerte“. Für 2010 werden zum Thema „Partizipation“ Modelle der Teilhabe und der Mitwirkung an der aktuellen Kunstproduktion zur Diskussion gestellt. „Participation“ heißt auch die Gruppenausstellung ab 22. April mit voraussichtlich zwölf Teilnehmern. Drei Einzelpositionen zum Thema repräsentieren Manfred Pernice, Ulrike Lienbacher – die international erfolgreiche Salzburgerin hatte noch nie eine so repräsentative Ausstellung „zu Hause“ – und Roman Ondák.
Hemma Schmutz versteht sich auch als Scout, die Talente aufspürt, denen ein großes Entwicklungspotenzial zugeschrieben werden kann. Solche bekommen auch im kleinen „Kabinett“ die Chance einer auf sie zugeschnittenen Präsentation.
Mit knapp 300.000 Euro Subvention von Bund (der größte Geldgeber), Stadt (mit einem Plus von fünf Prozent) und Land ist der Verein eher bescheiden dotiert; im Gesamtbudget von etwa 1,1 Mill. Euro müssen auch die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen des Hauses untergebracht werden, wie Präsidentin Elfrid Wimmer-Repp am Montag bei der Jahrespressekonferenz mitteilte. 2010 wird die Neugestaltung der Fassade in Angriff genommen.www.salzburger-kunstverein.at