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Was Look und Posen über unsere Gesellschaft verraten

11. Jänner 2011, 17:02

Ausstellung "Körper Codes. Menschenbilder aus der Sammlung" im Salzburger Museum der Moderne

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört der menschliche Körper gleich auf mehreren Ebenen zu den zentralen Themen der Kunst. Vor allem bedingt durch seine direkte Einbeziehung in das Kunstwerk - wie bei Happenings, Performances und Aktionen, die neben dem unvermeidlichen Provokations- und Schockpotenzial auch Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit "Körperpolitik", Körperkultur (nicht nur als "Sport" verstanden), Körperrepräsentation und -wahrnehmung in der Gesellschaft bieten.

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Das Spektrum reicht von Werbesujets über Popmusik bis hin zu Naturwissenschaft und Biotechnologie. In der Ausstellung "Körper Codes. Menschenbilder aus der Sammlung" im Salzburger Museum der Moderne am Mönchsberg geht es in 45 Arbeiten zwar um die abbildende Darstellung des Körpers und nicht um seine direkte Inszenierung, die grundlegende Fragestellung bleibt aber auf beiden künstlerischen Ebenen die gleiche: Wie individuell sind die Bilder, die wir von uns selbst und unserem Körper entwerfen? Die Antwort muss wohl lauten: nicht besonders, denn der Individualität sind in einer Leistungsgesellschaft schnell Grenzen gesetzt.

Körperbilder werden durch gesellschaftliche Vorstellungen und Normen definiert, besser gesagt: bestimmt. Wie der Körper von außen geformt und so zum Ausdrucksträger wird, lässt sich etwa anhand diverser Jugendkulturen mit ihren Repertoires an Looks und Posen gut zeigen. So in den Zeichnungen von Nicole Schatt sowie den großformatigen Gemälden des Künstlerduos Muntean/Rosenblum. Geschlechterzuschreibungen behandeln die Fotografien von Ulrike Lienbacher, die untersucht, welche Haltung "weiblich" oder "männlich" macht. Bei Anja Ronacher mutiert der Körper zur Skulptur, das Verhältnis von Körper und Raum thematisieren Nicole Six & Paul Petritsch mittels Filmstills sowie Valie Export in ihrer Serie Körperkonfigurationen: Mit ihrem Körper formt sie architektonische Gegebenheiten des Stadtraums nach, um den Körper als manipulierbares Material kenntlich zu machen. Weiters gibt es eine Videoarbeit von Christoph Rütimann zu sehen sowie Werke von Stephan Balkenhol, Manfred Erjautz, G.R.A.M., Manfred Grübl, Maria Hahnenkamp, Caroline Heider, Birgit Jürgenssen, Werner Reiterer, Markus Schinwald, Borjana Ventzislavova, Heimo Zobernig u. a. (dog/DER STANDARD, Printausgabe, 12. 1. 2011)



>> Salzburg, MdM Mönchsberg, Di-So 10-18.00, Mi 10-20.00. 0662/84 22 20-351. Bis 27. 3.

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