Salzburger Nachrichten am 7. Februar 2006 - Bereich:
Rekordpreis für Schiele-Zeichnung bei Christie's
Bei der Versteigerung von Gemälden moderner Kunst im Londoner
Auktionshaus Christie's sind Montagabend Rekorde gepurzelt. Insgesamt
sieben Welthöchstpreise für einzelne Künstler und fünf weitere Rekorde im
jeweiligen Medium wurden aufgestellt, darunter auch für eine Zeichnung des
österreichischen Künstlers Egon Schiele (1890-1918). Sein "Kniender weiblicher Halbakt" (1917) wechselte für 4,152 Millionen
Pfund (6,08 Mio. Euro) den Besitzer, wie das Auktionshaus mitteilte. Dies
sei der höchste je erzielte Preis für Schiele in diesem Medium. Teuerstes Stück in der Abendauktion war das Gemälde "Le boeuf ecorche"
(1924) von Chaim Soutine (1893-1943) mit 7,848 Millionen Pfund (11,49 Mio.
Euro). Dies stellt einen Weltrekord für Werke des französischen
Expressionisten dar. Ebenfalls ein neuer Weltrekord sind 4,936 Millionen
Pfund für das "Frauenbildnis in weißem Kleid" (1908) des deutschen
Künstlers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Weitere Rekorde wurden für
Werke von Heinrich Campendonk, Felix Vallotton, Andre Masson, Georg Kolbe
und Oscar Dominguez aufgestellt. Dazu kommen fünf Rekordpreise im
jeweiligen Medium (Schiele, Gino Severini, Käthe Kollwitz, Hans Bellmer
und Auguste Macke). "Der Markt ist stark, aber immer noch selektiv, wobei hervorragende
Qualität und neue Werke auf dem Markt heftigen Wettbewerb hervorrufen",
sagte Christie's-Europa-Präsident Jussy Pylkännen. Immer stärker würden
Bieter aus Amerika, Asien, dem Nahen Osten und Russland in Erscheinung
treten, fügte er hinzu. Insgesamt habe man beim Auktionsabend 61,6
Millionen Pfund erlöst, wobei 27 Werke einen Preis von mehr als einer
Million Dollar erzielt hätten. |