"Grundrechte in digitalen Welten" diskutiert die Ars Electronica Linz mit der Fachgruppe Grundrechte der Vereinigung österreichischer Richterinnen und Richter und mit Viktor Mayer-Schönberger von der Harvard University am 5. und 6. September.

Internet, Handy und Video sind zu selbstverständlichen Kommunikationsmitteln der Gegenwart geworden. Unzählige Bilder und Daten werden von Usern in Weblogs und Plattformen wie Flickr, MySpace oder YouTube veröffentlicht, ohne an mögliche Konsequenzen zu denken. Sind die Grundrechte auf Datenschutz und Privatsphäre in der digitalen Welt überhaupt noch durchsetzbar? Was bedeutet das Grundrecht auf Information? Wie verändert sich die Privatsphäre in der transparenten Welt der digitalen Medien?

Mittwoch, 5. 9.: Ab 10 Uhr spricht Viktor Mayer-Schönberger von der Harvard University über "Nützliches Vergessen". Außerdem "Aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene und jüngste Initiativen der Europäischen Kommission". Im Anschluss spricht Aktivist Joichi Ito aus Japan im Lentos Kunstmuseum zum Thema "Grenzen bisheriger Gesetzgebung und Judikatur für die Anforderungen des Lebens im Netz".

Ab 14.30 Uhr finden im Oberlandesgericht Linz Workshops mit Impulsreferaten zu den Themen "Gesellschaftliche Risiken von öffentlichen Registern", "Die Speicherung von Daten auf Vorrat", "Das Recht auf Information" und "Videoüberwachung" statt.

Donnerstag, 6. 9.: Ab 9.30 Uhr findet in der Kunstuniversität das "Goodbye Privacy Symposium I" statt. Diskutiert werden der Wert des Privaten und die Anatomie der modernen Überwachungsgesellschaft. Ab 14 Uhr folgt das "Goodbye Privacy Symposium II", in dem gefragt wird, ob sich eine "Identity 2.0" konstruieren lässt - abgestimmt auf die neuen technischen und sozialen Gegebenheiten.

Freitag, 7. 9.: Beim "Goodbye Privacy Symposium III" diskutieren ab 10.30 Uhr in der Kunstuniversität Aktivisten, Soziologen, Künstler und Hacker das Leben nach dem Ende der Privatheit.

Der Nachmittag ist der "Creative Resistance" gewidmet, dem kreativen Widerstand - gezeigt werden Wege, wie jeder das System mit den eigenen Mitteln schlagen kann.