Das Bauhaus-Gebäude ist in den vergangenen zehn Jahren für 17 Millionen Euro saniert worden. Obwohl sie sich das Haus seit 1996 mit den Bauarbeitern teilen mussten und immer nur einen Teil der Räume besichtigen konnten, kamen nach Angaben der Stiftung jährlich rund 80.000 Besucher.
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Die Geschichte des Bauhauses
Der Architekt Walter Gropius (1883-1969) gründete 1919 in Weimar eine "Hochschule für Gestaltung": das Staatliche Bauhaus. Leitidee war eine auf Funktionalität gerichtete Einheit von Kunst und Technik. Jedes Produkt sollte seine Funktion erfüllen, haltbar, billig und schön sein. Diese Idee wurde Grundlage des modernen Industriedesigns und der Architektur. Die Hochschule übersiedelte 1925/26 wegen mangelnder Unterstützung und aus politischen Gründen nach Dessau.
Das nach Plänen von Gropius entworfene Gebäude aus Glas, Beton und Stahl wurde am 4. Dezember 1926 eröffnet. Für die Bauhauskünstler Georg Muche (1895-1987), Oskar Schlemmer (1888-1943), Lyonel Feininger (1871-1956), Paul Klee (1879-1940) und Wassily Kandinsky (1866-1944) lies Gropius moderne Wohnhäuser bauen.
1932 wurde das Bauhaus Dessau auf Drängen der NSDAP geschlossen. Die Nationalsozialisten wollten das Gebäude zunächst abreißen, nutzten es aber dann selbst. Bis zum endgültigen Aus wurde es 1933 als Privatinstitut in Berlin weitergeführt. Teile des Bauhauses sowie das Einfamilienhaus von Gropius und eine Doppelhaushälfte, in dem der Bauhausmeister Laszlo Moholy-Nagy (1895-1946) wohnte, wurden 1945 bei einem Luftangriff zerstört.
In der Nachkriegszeit wurde das Haus weiter als Schule genutzt, 1964 unter Denkmalschutz gestellt und 1976 nach den damaligen Möglichkeiten rekonstruiert. Heute ist der Komplex Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau, die vom Bund, dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt getragen wird. Seit 1996 gehören das Dessauer Bauhausgebäude und die Meisterhäuser zum UNESCO-Weltkulturerbe. (APA/dpa)