"Notgedrungen Maler"

29. Jänner 2010, 17:08
  • Artikelbild

    Köpfe, Gesichter, Assoziationen, Mythen und Mäander: Der internationale Kunststar Franz Ringel, der am 1. April seinen siebzigsten Geburtstag feiert.


Franz J. Ringel-Filmporträt bei einer Sonntags-Matinee im Wiener Metro und am Tag danach im ORF-Nachtprogramm

Farbiges Formengewirr, dichtes Liniengestrüpp, rabiate Striche und Striemen, Vergitterungen, Figuren und Köpfe, Geschichten und Gesichter, Assoziationen, Mythen, Mäander - auf den Bildern von Franz Ringel geht es heftig zu; der Künstler ist quasi ein malender Serientäter, der mit mächtigen, wütenden Hieben die Leinwand streichelt, Protokoll führt über seine Ängste, Obsessionen, seinen Schmerz, über seine Trauer, Leidenschaften, Erkenntnisse.

  • MEHR ZUM THEMA
  • Paris: ab 29€. Jetzt buchen auf flyniki.com
  • Österreich: oder weltweit - ArmStrong Business Events

In der Tat sind Franz Ringels Wege von der Wiege bis zur Kunst, vom steirischen Landarbeitersohn zum internationalen Kunst-Star, so verschlungen wie die Farbschnüre auf seinen Bildern.

Er studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien bei Hans Knesl, wechselte an die Akademie der bildenden Künste zu Sergius Pauser, der ihn allerdings nach einem Jahr hinausschmiss. Ringel absolvierte das Bundesheer und kehrte an die Akademie zu Albert Paris Gütersloh zurück.

1964 stellte Ringel erstmals in der Wiener Secession aus: damals noch als Solist, vier Jahre später im Sextett mit Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Wolfgang Zeppl-Sperl. Titel der Gemeinschaftsausstellung: "Wirklichkeiten" .

Und anlässlich der Jugendbiennale in Paris wurde Weltstar Jean Dubuffet auf die Psycho-Malerei aus Österreich aufmerksam, kaufte Franz Ringel gleich drei Bilder ab und vermittelte ihn an eine Pariser Galerie. Auftakt zu einer lebenslangen Freundschaft - und Ringels internationaler Karriere.

Die Lebensspuren des österreichischen Künstlers hat Thaddaeus Podgorski jr filmisch nachgezeichnet: "M.J.M. Ringel - Notgedrungen Maler". (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 29./30.01.2010)

Tipp:
31.1., Wiener Metro Kino, 11 Uhr, Tel: 5121803
ORF 2, 1. 2. 2010, 22h30 Kulturmontag

druckenweitersagen:
posten
Posten Sie als Erste(r) Ihre Meinung

Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.