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Malerische Delikatessen

"Beschädigungen" sind das Thema der neuen Bilder von Anton Christian. Zu sehen ab heute auf der Kunstbrücke der Raiffeisen-Landesbank.

INNSBRUCK. Um Beschädigungen des Körpers kreiste die letzte Serie des renommierten Tiroler Malers, um Beschädigungen der Seele seine neue. Es sind höchst ambivalente Bilder, vieldeutig in ihrer Metaphorik. Denn Anton Christian greift in seinen Malereien relevante politische oder gesellschaftliche Themen auf, um in anderen über Seelenzustände zu fabulieren oder Mythologien zu reflektieren.

Anton Christian ist ein fabelhafter Geschichtenerzähler. Das Reale reduziert er allerdings auf Andeutungen, anregend zu Exkursionen in eigene Geschichten, real erlebten oder geträumten. Die Figuren treten immer aus diffusen Hintergründungen förmlich aus dem Bild, konfrontieren den Betrachter mit stürzenden, geworfenen, beschädigten Körpern, schwebend zwischen Leben und Tod, geistiger oder körperlicher Bedrängtheit.
Auf großformatige Papiere hat Anton Christian seine neuen Bilder geschrieben. Seine Handschrift ist expressiv, nur in kleinen Ausschnitten ins Detail verliebt. In ihrer Drastik erinnern einige der Bilder fast an spätmittelalterliche Malereien, zelebriert in der Anton Christian eigenen malerischen Delikatesse.

Die Farbe spielt in diesem Zusammenhang die zentrale Rolle, variiert in vielen Schichten in den subtilsten Varianten des Malerischen wie Grafi-schen. Einen Schluss Pathos bringt das Jonglieren mit Kontrasten ins Spiel.
2002-10-14 15:59:45