Die drei Museen | |
3er-Allianz jetzt auch im Museumsbereich.
|
Bei dem Kooperationsvertrag zwischen der
Guggenheim
Foundation, dem Kunsthistorischen Museum Wien und der Eremitage geht es
bei weitem nicht nur um Zusammenarbeit bei einzelnen
Ausstellungsprojekten. Der Ausdruck "Konzentration in der internationalen
Museumslandschaft" ist nicht übertrieben. Die drei Museen wollen in Zukunft ihr Ausstellungsprogramm im
Wesentlichen gemeinsam entwickeln und die Sonderschauen zwischen den
einzelnen Häusern wandern lassen, was auch enorme wirtschaftliche
Synergien schafft: eine Ausstellung hat dann um ein Vielfaches mehr
Besucher. Also größere Effizienz durch Zusammenarbeit, so ähnlich wie bei
der EU, meint Thomas Krens, Leiter der Guggenheim Foundation. Kulturerbe verwalten Wilfried Seipel, Direktor des Kunsthistorischen Museums, meint dem
gegenüber, es sollte bei der Kooperation nicht in erster Linie ums Geld
gehen. Für ihn ist der Ansatz ein Fundament zu legen, in dem das
Kulturerbe, das die Museen verwalten, einer möglichst großen
Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Das Kunsthistorische Museum ist zuletzt zu der Runde gestoßen, eine
Zusammenarbeit zwischen der Guggenheim Foundation und der Eremitage wurde
schon vor Monaten fixiert. Guggenheim ko-finanziert beispielsweise den
Umbau des so genannten Generalstabsgebäudes als zusätzliches Haus für die
Eremitage. Ziemlich sicher werden der Quasi-Hausarchitekt des Guggenheim,
Frank Gehry, und Rem Koolhaas die Adaption des Gebäudes planen. Koolhaas
wiederum hat eine Guggenheim Eremitage für Las Vegas konzipiert: zwei
Ausstellungshallen im Casino-Hotel Venetian, dem Fake-Venedig in der
Spiel- und Entertainment-Metropole.
Mit Hilfe von Guggenheim hat die Eremitage schon in London eine
Dependance eröffnet, eine weitere in Amsterdam soll bald folgen. Alle
diese Raumangebote werden durch die Kooperation auch dem Kunsthistorischen
Museum zur Verfügung stehen. Das bestätigt auch Thomas Krens, er spricht
von gemeinsamer Expansion. Weltumspannendes Netz Und Wilfried Seipel sieht in dieser gemeinsamen Plattform ein riesiges
Potenzial. Durch die Vielzahl von Außenstellen - Guggenheim in Venedig,
Bilbao, New York - die Eremitage in St. Petersburg, London und Amsterdam,
das KHM in Wien und Innsbruck - entstünde eine Dreiheit in der
Museumslandschaft, deren Außenwirkung unschlagbar sei. Der Zusammenschluss der drei Museen könnte international Schule machen
und ähnliche Allianzen zwischen anderen Häusern nach sich ziehen. Was den
Nachteil hätte, dass die allianzfrei bleibenden, kleineren Museen
konkurrenzmäßig zwischen den großen Museums-Trusts der Zukunft untergehen
und auch nur mehr schwer an Leihgaben kommen, wie Experten befürchten. Salzburg? Thomas Krens nahm bei der Präsentation in Wien auch Stellung dazu, ob
das Hollein-Projekt eines Guggenheim Museums in Salzburg nun doch noch
verwirklicht werden könnte. Nicht als allein von Guggenheim finanziertes
Projekt, meint Thomas Krens, sondern nur wenn es sich um ein
österreichische Projekt handelt, bei dem sich Krens aber durchaus eine
Partnerschaft von Guggenheim, Eremitage und Kunsthistorischem Museum
vorstellen kann. Tipp: | ||||