Der Fabrikant, der die Kunst liebte
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Unternehmer und Kunstsammler Peter Infeld 66-jährig verstorben.
Eisenstadt.
"Ein Tag, an dem ich kein Bild erwerbe oder erwerben möchte, ist wie
ein verlorener Tag", bekannte einst Peter Infeld in einem Interview.
Der Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen ist, wie erst später bekannt
wurde, bereits am vergangenen Mittwoch (15. April) im 67. Lebensjahr
völlig unerwartet gestorben.
Die Thomastik-Infeld GmbH mit Sitz in Wien zählt weltweit zu den
führenden Herstellern von Musiksaiten. Etwa 3000 verschiedenartige
Saiten für Streich- und Zupfinstrumente werden hier hergestellt und in
über 90 Länder exportiert. Privat entfaltete der Entrepreneur über vier
Jahrzehnte hinweg eine rege Tätigkeit als Sammler und Kunstmäzen und
baute eine der größten privaten Kunstsammlungen Österreichs auf.
Geboren am 8. Mai 1942, hatte Infeld zunächst bei dem italienischen
Tenor Mario del Monaco Gesang studiert und eine Opernsängerlaufbahn
angestrebt, schließlich blieb er doch im Familienbetrieb der
Musiksaiten-Produktion. Nach dem Tod seiner Mutter 1994 war er
alleiniger Geschäftsführer.
Dichter und Fabrikant
Für seine Kunstsammlung mit über 12.000 Werken baute er das Jagdhaus
des Schloss Halbturn im Burgenland zur Ausstellungshalle um, wo er sich
etwa der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, aber auch den
Gugginger Künstlern sowie Kroatischer Kunst widmete.
Halbturn wurde zum Ort zahlreicher Ausstellungen, Konzerte und
Lesungen. Zu den Exponaten der Infeldschen Sammlungen zählen Werke von
Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Andy Warhol oder Pablo Picasso ebenso
wie Arbeiten von Künstlern mit Bezug zum Burgenland wie Gottfried
Kumpf, Walter Pichler, Anton Lehmden und Otto Mühl. Schon bevor er das
Kulturzentrum in Halbturn etablierte, waren seine Sammlungen mehrmals
in der Landesgalerie in Eisenstadt zu sehen.
Infeld war der Kunst nicht nur als Sammler und großzügiger Förderer
verbunden. Neben seiner Leidenschaft für den Gesang schrieb er
Gedichte, die er auch veröffentlichte.
Printausgabe vom Dienstag, 21. April 2009
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