Galerie Andreas Huber, 1060 Wien, Capistrangasse 3. Bis 10. 6.
Der
Titel unterstreicht, dass die Ausstellung zweimal stattfinden wird, und
verweist zudem auf die Tradition des Geschichtenerzählens.
Im März
2009 wird die Ausstellung "Twice upon a time" auch bei Jessica
Silverman in San Francisco zu sehen sein. Die amerikanische Galeristin
teilt das Interesse von Andreas Huber an konzeptuellen und
feministischen Positionen. In der gemeinsam kuratierten
Gruppenausstellung sind nun neben den Arbeiten von hierzulande
bekannteren Künstlerinnen wie Carola Dertnig oder Judith Hopf auch die
Arbeiten von amerikanischen Künstlerinnen zu sehen, die sich in der
Auseinandersetzung mit Genderthemen auch kritisch mit den üblichen
Techniken der Erzählung befassen.
Die amerikanische Künstlerin Tammy Rae Carland spannt die Betrachtung der Geschichte beispielsweise von hinten auf und präsentiert die beschrifteten Rückseite von Fotografien, um Fragen der Repräsentation zu thematisieren, während Kaucyila Brooke ihre Sammlung von Namen lesbischer Bars auf zufällige und doch sehr narrative Weise neu arrangiert. Vom Bild weg hin zur Sprache hat sich auch Carola Dertnig bewegt: "Dance Report - L.A. Report" titelt ihre Diainstallation, in der sie einzelne Worte an die Wand projiziert und mit Bezug auf ihre Aufzeichnungen und Erinnerungen an ihren mehrmonatigen L.A.-Aufenthalt zu einem "dokumentarischen" Gedicht zusammenmontiert. Desiree Holmans und Susanne Winterling setzen dagegen mit der Maskierung bzw. der Überblendung auf altbewährte feministische Methoden, mit denen sie die Bedeutung der sozialen Realität ebenso thematisieren wie Carla Åhlander mit ihrem Porträt einer jungen Frau.
Abstrakt sind nur die Arbeiten von Christina McPhee und Judith Hopf, wobei sich Letztere mit ihrer kunstvoll geschwungenen Nase nicht nur mit den Gemälden von Bridget Riley, sondern mit dem gesamten Minimalismus einen gelungenen Scherz erlaubt. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.12.2008)