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KUNST: Das teuerste Gemälde der Welt nun in New York zu sehen

"Gold-Adele" in ihrer neuen Heimat

Eine berühmte Wiener Ikone fand ihre neue Heimat in New York: Gustav Klimts "Goldene Adele", das 1907 entstandene Porträt von Adele Bloch-Bauer.

Zusammen mit vier weiteren Klimt-Bildern, die ebenfalls von der Republik Österreich an Maria Altmann restituiert wurden, ist sie ab Donnerstag im New Yorker Museum "Neue Galerie" für deutsche und österreichische Kunst zu sehen. Die "Goldene Adele", die Museumsbesitzer Ronald Lauder als das derzeit teuerste Gemälde der Welt um 135 Millionen US-Dollar erwarb, wird dort bleiben.

Altmann feierte 91er

Die so genannte "Goldene Adele" (Adele Bloch-Bauer I) war das zentrale Werk im Rechtsstreit der Republik gegen die Bloch-Bauer-Erben, der sechs Jahre gedauert hat und im Jänner von einem Schiedsgericht zu Gunsten der Erben entschieden wurde. "Ich bin sehr glücklich, dass das Bild in diesem Museum hängt, wo es Menschen aus der ganzen Welt bewundern können", sagte Maria Altmann vor dem Porträt sitzend. Sie hat dieser Tage ihren 91. Geburtstag gefeiert.

Das goldglänzende Gemälde und die vier anderen Klimt-Bilder gehörten der von den Nazis enteigneten Familie Bloch-Bauer. Die von Altmann repräsentierten Erben hatten sich jahrelang mit der österreichischen Regierung um den Besitz der Kunstwerke gestritten. Anfang des Jahres war es Altmann gelungen, ihre Ansprüche vor einem österreichischen Schiedsgericht durchzusetzen.

Letzte lebende Nichte

Was nun mit den vier anderen Klimt-Bildern passiert, die zusammen rund 100 Millionen Dollar wert sein sollen, wisse Altmann nicht. "Vielleicht kommen sie in die Auktion. Ich hoffe sehr, dass sie in einem Museum landen werden. Jetzt freue ich mich erst einmal, dass sie hier ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben".

Altmann ist die letzte lebende Nichte von Adele, der in dem Bild porträtierten Frau des österreichischen Zuckerindustriellen.

"Tante" und Nichte Foto:epa


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