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Kölner KunstFilmBiennale: Sonderpreis für Österreicher

Harald Hund und Paul Horn für "Habibi Kebab" ausgezeichnet - Hauptpreis an Briten Isaac Julien.

Köln (APA) - Die beiden österreichischen Filmemacher Harald Hund und Paul Horn sind für "Habibi Kebab" bei der KunstFilmBiennale in Köln mit dem Sonderpreis des Verbandes der Deutschen Filmkritik ausgezeichnet worden. Der Film ironisiere ebenso intelligent wie rücksichtslos und auf vielen Ebenen Phänomene des Kunstbetriebs, der Kunstrezeption und seiner filmischen Repräsentation, sagte Jury-Mitglied Margot Schmid-Reichart am Sonntagabend bei der Verleihung der Ehrenauszeichnung. Der Hauptpreis beim Filmfestival ging an den Briten Isaac Julien.

Julien wurde für seinen Kurzfilm "Baltimore" mit 15.000 Euro von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Der Film sei innovativ und kreativ und vereine Elemente aus unterschiedlichen kulturellen Bereichen, die er in eine neue Sprache übersetze, hieß es in der Begründung der Jury. "Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mich", sagte der 43-jährige Preisträger.

Besondere Erwähnungen fanden zudem der Film "Grand Littoral" (2003) der französischen Fotografin Valerie Jouve, "Das Urteil des Paris" von Julius Werner (Deutschland 2003), "to_tart" von Christian Meyer (Deutschland 2003) und "Algonquin Park, Early March" von Mark Lewis (Kanada 2002).

Die KunstFilmBiennale, die nach einem Pilotprojekt im vergangenen Jahr erstmals offiziell am 26. Oktober an den Start gegangen war, hatte eine Woche lang knapp 60 Wettbewerbsbeiträge gezeigt, darunter Kurz-, Dokumentations-, Animations- und Spielfilme von und über Bildende Künstler. Zur Überbrückung bis zur nächsten KunstFilmBiennale 2005 soll es im kommenden Jahr ein kulturelles Zwischenspiel geben, bei dem die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst einen mit 25 000 Euro dotierten Preis für Nachwuchskünstler vergibt.
2003-11-02 22:08:36