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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
13. Juli 2004
17:33 MESZ
Foto: APA/Techt

Die Baumwurzel als Skulptur
Kunstprojekt zum 250-Jahr-Jubiläum des Botanischen Gartens in Wien - bei Arbeiten vergrabene Weltkriegsgranate freigelegt

Wien - Anlässlich des 250-Jahr-Jubiläums des Botanischen Gartens der Universität Wien übergab der jünge Künstler Kieran Fraser der Gartenleitung sein Kunstprojekt "Baum - Raum". Während der Arbeiten im Botanischen Garten kam Fraser dem Thema Leben und Sterben gefährlich nahe: Er verfehlte mit einer Spitzhacke nur knapp eine Mörsergranate aus dem Zweiten Weltkrieg.

"Bis ich erkannte, um was es sich da handelte, hatte ich den Zünder mit der Spitzhacke schon mehrmals um nur wenige Zentimeter verfehlt", erzählte der 1981 in Edinburgh (Schottland) geborene Künstler. Eine für sein Projekt wichtige Erfahrung: "Da erkannte ich den Prozess des Lebens und Sterbens in der Natur." Fraser legte in wochenlanger Kleinarbeit die Wurzeln eines 100 Jahre alten Ahornbaumes frei und formte sie zu einer Skulptur, deren Wurzeln nun nach oben zeigen. Mit diesem Schritt will der Künstler zeigen, dass der Tod nicht zwangsläufig auch das Ende sein muss.

Das Kunstwerk ist auf Dauer im Botantischen Garten zu betrachten, sagte Johann Stampf von der Gartenleitung. Der Eintritt ist frei.(APA)


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