Salzburger Nachrichten am 28. November 2002 - Bereich: kultur
Geldgeben muss leichter werden

Der Generalsekretär der Wirtschaftskammer forderte bei der Maecenas-Gala in Wien von der Regierung steuerliche Anreize für Kultursponsoring.

WIEN (SN, APA).

Steuerliche Erleichterungen im Bereich des Kunst- und Kultursponsorings forderte der Obmann der Initiativen Wirtschaft für Kunst (IWK) und Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, Christian Domany, anlässlich der Maecenas-Gala am Dienstagabend im Wiener Hotel Imperial. Das Sponsoring nationaler und regionaler kultureller Aktivitäten werde in einem künftigen Europa der kulturellen Vielfalt eine wesentliche Rolle spielen. Unternehmen müssten, um konkurrenzfähig zu bleiben, verstärkt ihre Chancen im internationalen Wettbewerb nützen, und die kommende Bundesregierung einen entsprechenden Schritt setzen, um die zukunftsträchtigen Entwicklungen in diesem Bereich nicht zu behindern, so Domany.

So habe sich in New York die Kulturindustrie nach der Wallstreet zur zweitwichtigsten Industrie aufgeschwungen. Die jährliche Wertschöpfung betrage allein für New York 11 Mrd. Dollar (11,10 Mrd. Euro). In Großbritannien, so der IWK-Obmann, entstünden für die Wirtschaft Einnahmen aus den Kreativindustrien von rund 60 Mill. Pfund (94,6 Mill. Euro) pro Jahr. Der Kunst- und Kultursektor wachse rund doppelt so schnell wie die übrige Wirtschaft, trage mehr als vier Prozent zur britischen Wirtschaft bei und schaffe etwa 1,5 Millionen Arbeitsplätze.

"Angesichts der Tatsache, dass die immer knapper werdende oder ganz ausbleibende Kulturförderung der öffentlichen Hand bereits zur Tagesordnung zählt, muss die private Kunstförderung klug und effizient auf Schiene gebracht werden", forderte Domany. Derzeit betrage das Kunstsponsoringvolumen der österreichischen Wirtschaft rund 37 Millionen Euro. Der überwiegende Teil davon entfalle auf Geldleistungen.