05.11.2002 19:23
Künstlerin in Karenz: Unmöglich
Die Groteske der Minna Antova
Wien - Minna Antova ist Künstlerin. Und bekam ein Kind. Seit
Ende der 80er-Jahre gibt es für Mütter wie Antova ein "Ersatzkarenzgeld". Auch
Antova erhielt aufgrund ihrer sozialen Lage ein solches zugesprochen: 404 Euro,
15 Monate lang. Das ist weit weniger, als "normale" Mütter erhalten. Zudem
musste Antova auch in Karenz ihre Sozial- und Pensionsversicherungsbeiträge
zahlen. Das heißt: Vom Karenzgeld blieb zum Leben praktisch nichts übrig. Antova
zieht den Schluss: Künstlerinnen dürfen nicht schwanger werden. Zumindest dürfen
sie es sich nicht erlauben, in Karenz zu gehen. (DER STANDARD, Printausgabe,
6.11.2002)