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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
08. Juni 2006
15:24 MESZ
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kunsthaus-bregenz.at  
FOTO: APA /PRUDENCE CUMING
Michael Craig-Martin: "R_MARTIN_19, Untitled" (2006, Acryl auf Aluminiumplatte, Ausschnitt)

Michael Craig-Martin im Kunsthaus Bregenz
"Signs of Life" - Einzelausstellung zu Gesamtkunstwerk aus Malerei, Zeichnung, Raum und Licht

Bregenz - Das Kunsthaus Bregenz (KUB) eröffnet am Samstag, den 10. Juni, seine diesjährige Sommerausstellung. Michael Craig-Martin hat für seine zweimonatige KUB-Schau "Signs of Life" (bis 13. August) ein Gesamtkunstwerk aus Malerei, Zeichnung, Raum und Licht geschaffen. Die erste Einzelausstellung des Künstlers in Österreich umfasst neben neuen Bildern und großformatigen Wall Drawings auch ein Lichtprojekt für die KUB-Fassade und eine Installation in der Johanniterkirche (Feldkirch).

Komplexität und Einfachheit

Craig-Martins künstlerischer Weg führte ihn zu einer Bildsprache, die die von ihm dargestellten Objekte in ihrer Komplexität und Einfachheit zugleich zu sich selbst und zur Welt in Beziehung setzt. Als typische Sujets dominieren bei Craig-Martin Alltagsgegenstände wie Sessel, Kleiderbügel, Taschenlampe oder Handy. Einige seiner Arbeiten basieren auf vor rund 25 Jahren entstandenen Zeichnungen, die als eine Art Schablonen den Grundstock für unterschiedliche Kombinationen auf Leinwänden und Wandflächen lieferten. Mit den großformatigen Wandzeichnungen - nach seinen Computervorlagen auf verschiedene Bildträger gedruckt - schafft Craig-Martin Werke, die transparent sind und quasi allein aus ihrer Präsenz bestehen.

So empfängt ab Freitag ein von Craig-Martin gestaltetes Lichtobjekt aus Neon in Form zweier riesiger Glühbirnen die Besucher des KUB. Weithin sichtbar stehen sie in den kommenden zwei Monaten symbolhaft für seine Ausstellung und für die Bedeutung des Lichtes als zentrale Idee der Architektur des Hauses. Während im Erdgeschoss des KUB fünf Computerarbeiten neueren Datums zu sehen sind, erwartet die Besucher im ersten Stockwerk eine Auswahl elf großformatiger Bilder aus den Jahren zwischen 1996 und 2004.

Wunderkammer der Objekte und der Farbe

Im zweiten Stockwerk zeigt der in Dublin geborene und in London lebende Künstler eine Werkserie aus zwölf Bildern, die er im Vorjahr und heuer speziell für die Ausstellung in Bregenz geschaffen hat. Die Gegenstände sind nicht mehr schwarz umrandet, sondern als bunter Umriss gestaltet. Dadurch sind die Objekte transparent und lassen sich ineinander verweben. Noch einen Schritt weiter geht der "Festakt" im dritten Obergeschoss: Craig-Martin hat das oberste KUB-Stockwerk in eine Wunderkammer der Objekte und der Farbe verwandelt. Alle seine rund 70 jemals verwendeten Alltagsgegenstände sind wandhoch und auf fast 100 Metern Lauffläche zu bestaunen.

Als Pendant zu der monumentalen Wandmalerei im dritten Stock des KUB wird Craig-Martin die gesamten Wandflächen des Chorraumes der Johanniterkirche in Feldkirch gestalten. Über die historischen Kirchenwände spannt sich eine bedruckte Folie, auf der Craig-Martin wiederum seine typischen Alltagsgegenstände schweben lässt. (APA)


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