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Kultiviert im Monochromen

Arbeiten aus dem Nachlass von Oswald Haller zeigt die Innsbrucker Galerie Maier in ihrer aktuellen Ausstellung.

Von E. SCHLOCKER
INNSBRUCK. Klassische Zeitlosigkeit verströmen die bevorzugt in Tempera gemalten Bilder des vor vier Jahren verstorbenen Innsbrucker Malers und Grafikers, der zeitlebens dem Stil seiner frühen Jahre - der Neuen Sachlichkeit - treu geblieben ist.

Der 1908 geborene Oswald Haller war ein Stilllebenmaler, auch wenn er Landschaften malte. Ihm ging es primär um das Jonglieren mit Formen, um das Spiel mit Horizontalen und Vertikalen, Eckigem und Rundem. Hallers Kolorit ist monochrom, oft düster, kreisend um jeweils eine Grundfarbe. Was in seinen Bildern fehlt, ist der Mensch. Trotzdem scheint er geheimnisvoll unsichtbar präsent zu sein, was Hallers Kompositionen reizvoll metaphysisches Flair verleiht.

Oswald Haller war ein exzellenter Handwerker. Seine Malerei ist von höchster Kultiviertheit im Umgang mit dem Farbigen, mit dem Einsatz des Lichts, das die Formen zu modellieren scheint.

Galerie Maier, Sparkassenplatz 2, Innsbruck; bis 16. März, Montag bis Freitag 10 bis 12, 15 bis 18.30 Uhr, Samstag 9.30 bis 12.30 Uhr
2003-03-02 16:30:03