VON CHRISTA DIETRICH E-MAIL:
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Bregenz (VN) Das 1997 - parallel zur
Kunsthauseröffnung - ins Leben gerufene Projekt "Kunst in der Stadt"
existiert als solches nicht mehr. Die thematisch miteinander
verbundenen und im öffentlichen Raum installierten Arbeiten
verschiedener Künstler, mit denen man auf ein enormes
internationales Echo stieß, werden nun durch neue Projekte ersetzt.
Kulturausschuss und Stadtrat beschäftigen sich in diesen Tagen
damit. Klar ist, dass man auch heuer im Bregenzer Stadtraum auf
Kunst stoßen wird.
Die Neuorientierung steht unter anderem im Zusammenhang
mit der Neubesetzung der Kunsthausleitung. Direktor Eckhard
Schneider hat für das Ausstellungsprogramm einen populäreren Weg
eingeschlagen als ihn sein Vorgänger Edelbert Köb ging, eine auf den
Sommer bezogene Zusammenarbeit mit dem Bregenzer Kunstverein wurde
nicht mehr angestrebt.
Die Aktivitäten des Kunsthauses im Außenraum beschränken sich
heuer auf die schon traditionell bespielten Flächen. Mit Ruth
Schnell realisiert aber immerhin die neue Trägerin des
Internationalen Kunstpreises des Landes Vorarlberg eine Video-Arbeit
an der Kunsthaus-Außenhaut. Die Billboards an der Bahnhofstraße
bespielt das israelisch-österreichische Künstlerduo
Muntean/Rosenblum.
Fusionierung der Kunstvereine
Wie die "VN" bereits berichteten, kam es hingegen zu
einer Fusionierung des Vorarlberger Kunstvereins (der für die
Ausstellungen im "Magazin 4" verantwortlich war) und des Bregenzer
Kunstvereins. Das "Magazin 4" in der Brandgasse präsentiert zu
seinem zehnjährigen Bestehen Künstler, mit denen man seither
zusammenarbeitete.
Fotos und Performances
In Anspielung auf die allererste Ausstellung hatten die
Künstler Diaserien mit je 80 Aufnahmen zu fertigen. Während
Gottfried Bechtold eine äußerst poetische Auseinandersetzung mit
einem Baum ablieferte, zeigt Matthias Herrmann - an sich
erwartungsgemäß - Aufnahmen eines männlichen Genitals, Paul Albert
Leitner lieferte beispielsweise einen Reisebericht und Jeanne
Dunning bizarre Blumenbilder ab. Wichtiges Bestandteil des Projekts
ist die eigenwilige Präsentation der Arbeiten im Innenraum. Im
Außenraum gibt es Performances der kroatischen Organisation "Labin
Art Express" oder des Wahl-New-Yorkes Klaus Lutz. Solche Aktionen
(die somit bereits zum Nachfolgeprojekt von "Kunst in der Stadt"
zählen) werden unter anderem von einer Internetinstallation und so
genannten "Handlungsanweisungen"
von 25 Künstlern auf den Litfaßsäulen ergänzt.
Arbeit aus der Fotoserie von Noritoshi Hirakawa in der
Ausstellung des Vorarlberger Kunstvereins.