VN Fr, 21.6.2002

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Erektionen gibt's nur drinnen

Projekt "Kunst in der Stadt" existiert nicht mehr, Bregenz setzt auf Neues

VON CHRISTA DIETRICH E-MAIL: christa.dietrich@vn.vol.at

Bregenz (VN) Das 1997 - parallel zur Kunsthauseröffnung - ins Leben gerufene Projekt "Kunst in der Stadt" existiert als solches nicht mehr. Die thematisch miteinander verbundenen und im öffentlichen Raum installierten Arbeiten verschiedener Künstler, mit denen man auf ein enormes internationales Echo stieß, werden nun durch neue Projekte ersetzt. Kulturausschuss und Stadtrat beschäftigen sich in diesen Tagen damit. Klar ist, dass man auch heuer im Bregenzer Stadtraum auf Kunst stoßen wird.

Die Neuorientierung steht unter anderem im Zusammenhang mit der Neubesetzung der Kunsthausleitung. Direktor Eckhard Schneider hat für das Ausstellungsprogramm einen populäreren Weg eingeschlagen als ihn sein Vorgänger Edelbert Köb ging, eine auf den Sommer bezogene Zusammenarbeit mit dem Bregenzer Kunstverein wurde nicht mehr angestrebt.

Die Aktivitäten des Kunsthauses im Außenraum beschränken sich heuer auf die schon traditionell bespielten Flächen. Mit Ruth Schnell realisiert aber immerhin die neue Trägerin des Internationalen Kunstpreises des Landes Vorarlberg eine Video-Arbeit an der Kunsthaus-Außenhaut. Die Billboards an der Bahnhofstraße bespielt das israelisch-österreichische Künstlerduo Muntean/Rosenblum.

Fusionierung der Kunstvereine

Wie die "VN" bereits berichteten, kam es hingegen zu einer Fusionierung des Vorarlberger Kunstvereins (der für die Ausstellungen im "Magazin 4" verantwortlich war) und des Bregenzer Kunstvereins. Das "Magazin 4" in der Brandgasse präsentiert zu seinem zehnjährigen Bestehen Künstler, mit denen man seither zusammenarbeitete.

Fotos und Performances

In Anspielung auf die allererste Ausstellung hatten die Künstler Diaserien mit je 80 Aufnahmen zu fertigen. Während Gottfried Bechtold eine äußerst poetische Auseinandersetzung mit einem Baum ablieferte, zeigt Matthias Herrmann - an sich erwartungsgemäß - Aufnahmen eines männlichen Genitals, Paul Albert Leitner lieferte beispielsweise einen Reisebericht und Jeanne Dunning bizarre Blumenbilder ab. Wichtiges Bestandteil des Projekts ist die eigenwilige Präsentation der Arbeiten im Innenraum. Im Außenraum gibt es Performances der kroatischen Organisation "Labin Art Express" oder des Wahl-New-Yorkes Klaus Lutz. Solche Aktionen (die somit bereits zum Nachfolgeprojekt von "Kunst in der Stadt" zählen) werden unter anderem von einer Internetinstallation und so genannten "Handlungsanweisungen"

von 25 Künstlern auf den Litfaßsäulen ergänzt.

Arbeit aus der Fotoserie von Noritoshi Hirakawa in der Ausstellung des Vorarlberger Kunstvereins.




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