Hedwig Kainberger Salzburg (SN). Das Geschäft in der Salzburger Altstadt sei für ihn als Galeristen kontinuierlich schwieriger geworden, sagt Thomas Seywald. Die Zu- und Ablieferung von Bildern sei problematisch, Parkplätze für Kunden seien weit entfernt, und was sich in der Innenstadt abspiele, sei "eigentlich ein Touristenwahn". "Bessere Kunden" interessiere es nicht mehr, sich durch den "Touristenpulk" zu zwängen. Bei Vernissagen gehe die Besucherzahl drastisch zurück.
Damit erklärte Thomas Seywald am Montag in einer Pressekonferenz seine Flucht über den Berg: von der Sigmund-Haffner-Gasse 7 in die Rainbergstraße 3c, also in die schattige Vorstadt. Seit etwa fünf Jahren beobachte er "die Zeichen des geschäftlichen Niedergangs der Altstadt" und habe nach Alternativen gesucht. In einem Neubau nahe dem Areal der einstigen Sternbrauerei, wo ab Sommer 2007 rund 100 Wohnungen gebaut werden, hat er das Erdgeschoss bezogen. Denn: "Das Brauereigrätzel hat hochinteressante Perspektiven." Heute, Dienstag, ab 19.30 Uhr eröffnet er die neue Galerie mit etwa vier Mal so großer Fläche wie zuvor sowie eine Sonderausstellung mit Werken von 30 Künstlern aus dem Galerieprogramm: Zeichnungen von Paul Flora und Herzmanovsky-Orlando, eine frühe Arbeit Gottfried Helnweins sowie Ölbilder von Trude Engelsberger, Agnes Muthspiel, Irma Rafaela Toledo, Lopez Garcia Ezequiel und Kurt Moldovan.