Gut gerüstet

"Ich glaube, dass wir die Aufgabe haben, aus zeitgenössischer Perspektive an Themen und Künstler-Oeuvres heranzugehen. Nur mit berühmten Namen zu werben, ist nicht unser Weg", so Max Hollein.


Am 1. Oktober des Vorjahres, drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen, übernahm Max Hollein die Leitung der renommierten Frankfurter Kunsthalle Schirn. Damit kam der 32-jährige Sohn des Wiener Star-Architekten Hans Hollein erstmals in seiner Karriere in eine Chefposition.

Dank seiner langjährigen Tätigkeit am Guggenheim-Museum in New York gehe er jedoch "mit einem gewissen Selbstvertrauen" an seine Aufgabe, meinte Hollein damals im Gespräch mit der APA. "Guggenheim, wo ich auch große Verantwortung hatte, ist ein viel größerer Betrieb als die Schirn, da ist man ganz gut gerüstet. Aber natürlich ist Eigenverantwortung immer etwas anderes."

Sechs Jahre Guggenheim-Erfahrung

Sechs Jahre hat Max Hollein, der in Wien Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte studiert hat, für Guggenheim gearbeitet, zuletzt als "Chief of Staff and Manager of European Relations".

Zurück nach Europa

Max Hollein
Max Hollein
Seit Anfang des Vorjahres ist Hollein wieder zurück in Europa, ganz ohne den erwarteten Kulturschock. Dass seine Guggenheim-Erfahrung ihm nicht nur bei der Kür zum Kunsthallen-Direktor, sondern auch bei den Finanzverhandlungen geholfen hat, bei denen er ein Plus von rund zwei Millionen Mark (etwas mehr als eine Million Euro) herausholen konnte, daraus macht er kein Hehl: "Guggenheim hätte mich sicher gern behalten. Also habe ich gewisse Bedingungen gestellt. Trotzdem können wir mit diesem Budget keine riesigen Sprünge machen."

Kein Quotendruck

Unter Quotendruck sah er sich bei seinen Ausstellungsplänen jedoch nicht: "Die Schirn ist die größte und populärste Ausstellungseinrichtung in Frankfurt und in Hessen. Es ist daher durchaus sinnvoll, sich an ein breites Publikum zu wenden", so Hollein nach im September des Vorjahres.

Link: Kunsthalle Schirn

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