Goldene Welt am Ende
Auf dem Tisch liegt eine Milliarde Dollar. Wer aus dem Kapital, das ein reich Verblichener hinterlassen hat, in einem Jahr den meisten Profit schlägt, bekommt das ganze Erbe. Das ist das Szenario des Comicprojekts „Die goldene Welt“, das die Wiener Künstlerin Linda Bilda seit 2004 publiziert.
Im Salzburger Kunstverein ist seit Donnerstag eine dreidimensionale Variation des Themas zu sehen. Titel: „Zukunft und Ende der goldenen Welt.“ Bezüge zur realen Weltlage sind nicht zufällig gewählt. Ins Zentrum hat Bilda einen Tisch mit (nach eigenem Patent gefertigten) vielfärbigen Glasbildern der Comicantihelden gestellt. In Zeichnungen und Skulpturen geht es um die Herrschaft der Ökonomie. Die Nähe der Arbeiten zu poppiger Trivialität sei bewusst gewählt, sagt die Künstlerin: Sie will zum Nach- und Umdenken anregen, ohne dabei kunsttheoretische Hürden in den Weg zu legen. Den Wert der Kunst will Bilda in ihren Arbeiten dennoch betonen: „Ohne Kunst würde diese Gesellschaft zerbrechen.“ pac www.salzburger-kunstverein.at