Das Brucknerfest bietet auch Tanz: Am Freitag gastierte die holländische Nanine Linning Company im Posthof. Den
Figuren in Francis Bacons Bildern wird Gewalt angetan, sie leiden,
haben Schmerzen, scheinen lautlos zu schreien. Die holländische
Choreographin Nanine Linning (30) hat sich von den Fantasiewelten des
englischen Malers inspirieren lassen. Was dabei herauskommt, ist
fesselndes, verstörendes Bildertheater der verrenkten Körper und
Gliedmaßen. Wie im Schlachthof hängen menschliche Kreaturen kopfüber
von der Decke, baumeln hilflos im kahlen, großartig ausgeleuchteten
Bühnenbild. Muskulös und durchtrainiert sind die drei Tänzer und zwei
Tänzerinnen, denen beachtliche Körperbeherrschung abverlangt wird. Doch
nach einiger Zeit wiederholen sich die Bewegungsmuster, ebenso wie die
nervenaufreibende Geräuschekulisse. Da wird das Bildertanztheater
beinahe so statisch wie ein Bacon-Bild, vor dem man staunend steht,
weil es abstoßend und faszinierend zugleich ist. Eine Bacon-Ausstellung
aber hinterlässt mehr Eindrücke.
vom 01.10.2007 |