Centre Dubuffet | |
400 Werke von Jean Dubuffet bei Retrospektive im Centre Pompidou. |
Bis zum Jahresende ist im Pariser Centre
Pompidou die bislang größte Retrospektive von Werken des "Art
Brut"-Künstlers Jean Dubuffet zu sehen. Es sei ihnen nicht leicht
gefallen, aus den 10.000 registrierten Werken Dubuffets eine Auswahl zu
treffen, sagten die Organisatoren Daniel Abadie und Sophie Chaix am
Dienstag bei der Präsentation der 400 Exponate.
Unter dem Schlagwort "Art Brut" (etwa: ungeschliffene Kunst) hatte
Dubuffet nach dem Zweiten Weltkrieg die Ursprünglichkeit künstlerischer
Produkte von Kindern und Geisteskranken zum Programm erhoben. Für seine
Werke nutzte er die unterschiedlichsten Materialien, darunter Gummi,
Schwämme, Pflanzenteile und Lava.
"Dubuffet war überzeugt, dass Kinder schon mit fünf oder sechs Jahren
ihre kreative Kraft verlieren, weil sie beim Erlernen des Zeichnens in der
Schule an die Leine gelegt werden", sagte Abadie. "Nach seiner Vorstellung
sind wir alle ursprünglich Schöpfer, aber die Gesellschaft beraubt uns
dieser Fähigkeit." Dubuffet wurde am 31. Juli 1901 in der nordfranzösischen Stadt Le Havre
geboren, hielt sich lange Zeit in Argentinien, der Schweiz und Algerien
auf und veröffentlichte über seine Konzepte mehrere theoretische
Schriften. Kurz vor seinem Tod im Mai 1985 wurde seine 24 Meter hohe
Skulptur "Tour aux Figures" auf der Insel Saint Germain in
Issy-les-Moulineaux bei Paris fertiggestellt. Für die Ausstellung im
Centre Pompidou wurden 37 Figuren aus dem Zyklus "Coucou Bazar"
restauriert, der zu Lebzeiten Dubuffets nur drei Mal zu sehen war. Link: Centre
Pompidou | ||||||
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