„Semitrenza-Figur 1968“ heißt das Werk, und richtig, aus dem Kopf der einen Silhouette wächst ein Zopf (span.: trenza), der sich teilt und von der anderen verschwommenen Gestalt aufgefangen wird, eine weitere Figur schiebt sich ins Bild. Semitrenza hieß eine Künstlergruppe, der Ed Schulz in den 1960er Jahren angehörte. Der 1942 in Linz Geborene war Maler, Zeichner und Grafiker, aber auch als Designer und Innenarchitekt erfolgreich.
Als „stille Größe“ wird der 1998 verstorbene Ed Schulz bezeichnet. Still? Ja. Groß? Auf jeden Fall. Die sehenswerte Ausstellung im Kubinhaus Zwickledt spannt einen 30 Jahre langen Bogen über seine Zeichnungen und Druckgrafiken, von figürlichen, allegorischen Darstellungen hin zu geometrischen Werken, die der Linie verpflichtet sind. Die Schnittstelle zur Architektur kommt in den Aquatinten und Radierungen zum Ausdruck. Hier bemühte sich Schulz beeindruckend um Dreidimensionalität und räumliche Perspektiven. (ulb)
Info: Ed Schulz im Kubinhaus Zwickledt, bis 3. Oktober, Di.–Do. 10–12 und 14–16 Uhr, Fr. 9–12 und 17–19, Sa., So., Fei. 14–17 Uhr