Otto-Wagner-Pavillon Karlsplatz: "Blickfang Karlsplatz" - ein Rundgang
in 40 historischen Fotografien
Wenn die fotografischen Blicke die Chronik der Stadt schreiben
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Bis 31. Oktober ist die Fotoschau "Blickfang Karlsplatz" als
Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien im
Otto-Wagner-Pavillon zu sehen. André Hellers böser Ausspruch aus den
achtziger Jahren: "In Wien hat sich das Niveau nicht gehoben, außer am
Karlsplatz um sieben Meter" gibt zweierlei zu bedenken. Um den ersten
Sinn freundlich zu übergehen, ist die ständige Veränderung dieses urbanen
Geländes, das schon Otto Wagner nicht als Platz, sondern als "Gegend"
empfunden hat, seit dem Bau der Karlskiche im 18. Jahrhundert, den vielen
gescheiterten Projekten gemäß, als durchaus turbulent zu bezeichnen.
Fischer von Erlachs geplante "Via triumphalis" als Achse von der
Hofburg und seiner Bibliothek über den Wienfluss scheiterte schon an den
damals noch nicht schleifbaren Verteidigungsmauern. Später wurde - wie
schon auf den Fotos zu sehen - die Elisabethbrücke über den Fluss durch
eine Überwölbung desselben ersetzt, die Stadtbahn und die geschätzten
Pavillons von Otto Wagner kamen auf das begradigte Terrain. Die Moderne
dieses Architekten scheiterte aber wieder am Bau des neuen Stadtmuseums
neben der Karlskirche, obwohl zur besseren Erläuterung Schablonen von zwei
Fassadenteilen aufgebaut worden waren. Das ist gut dokumentiert und auch
durch das Modell zu Wagners Museum ergänzt. Interessant ist die
langsame Wanderung der "Standln" des Naschmarktes immer weiter vom Platz
weg vor die Secession und später in die heutige Position des Marktes
stadtauswärts. Viele flankierende Wohnhäuser haben sich verändert, die
Einkaufshallen und eine Gewehrfabrik sind verschwunden - die TU und erst
nach dem Krieg das Museum von Oswald Haerdtl kamen dazu. Die Bauten der
Versicherung links der Kirche werden tunlichst fotografisch verschwiegen
und auch der Umbau des Museums und Gartens davor (durch Dimitris Manikas)
ist nicht mehr berücksichtigt. Leider auch nicht die Verwandlung der
Kulisse vor der Kirche vom Straßenpflaster in einen Ententeich, in den
dann die Regierung Kreisky die Plastik "Arch" von Henry Moore aufstellte -
denn der Fotorundgang endet 1960. 40 ausgewählte Fotografen - die
Werke sind alle aus der Sammlung des Museums - zeigen das Areal ausgehend
von den Aufnahmen der Kirche ab zirka 1875, noch mit Wienfluss und
ansteigendem Gelände voll Bewuchs, sich wandelnden Straßenzügen,
wechselnden Häuserfronten und Marktbuden. Das Leben am Naschmarkt wird in
ein paar Beispielen genauer beleuchtet - die einzigen mit näher erfassten
Bewohnern der Stadt, die sich sonst nur als Staffagefiguren betätigen.
Pferdefuhrwerke und die ersten Formen der Werbeplakate verführen zu einer
größeren Nahsicht. Stadtgeschichtsunterricht in angenehmer Weise.
Erschienen am: 18.09.2001 |
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Otto- Wagner- Pavillon Karlsplatz: "Blickfang Karlsplatz" - ein Rundgang
in 40 historischen Fotografien
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