18.05.2003 21:04
Die wärmere Variante
Erwin
Bohatsch in der Galerie Charim
Erwin Bohatsch zählt mit Herbert Brandl zu den wichtigsten
heimischen Produzenten von Malerei für den internationalen Markt. Das aktuelle
Exportgut sind kräftige, polychrome Abstraktionen, die fast als Gegenentwürfe zu
Bohatschs früheren, die Grenze zum Nichts, zur Monochromie, auslotenden, kühlen
Leinwänden darstellen.
Geblieben sind die Farbschlieren und -ströme, die
die Formate organisieren. Sie genügen sich momentan aber nicht in
wechselseitigen, fein nuancierten Überlagerungen, sondern kreuzen recht kräftig
angelegte, bunte Raster. Wodurch Erwin Bohatsch zum einen wieder Tiefe als
konstituierendes Moment in seine Malerei einbringt, andererseits annähernd
behagliche Wärme. Wenn man so will, zeigt Bohatsch damit eine weitere Variante,
seinem formalen Repertoire schlicht gute Bilder abzuringen. (mm, DER STANDARD,
Printausgabe vom 19.5.2003)