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Bilder zum
Nachdenken Ausstellungen, die niemanden kalt lassen, sind die
aktuellen in den Städtischen Galerien von Schwaz und Imst. In der Videobearbeitung der Bilder durch Janos Sugar ist die Kalashnikov das einzig statische Element, während die Orte des grausigen Spiels genauso wie die Akteure ständig wechseln, total austauschbar scheinen. Der Wahnsinn des Krieges ist ebenfalls das Thema der Videoarbeit der israelischen Künstlerin Yeal Bartana. Sie zeigt in Schwaz den Streifen "Trembling Time", in dem es um eine Schweigeminute am Gedenktag für die Gefallenen der israelischen Kriege geht. Für einen Moment wird hier die Zeit angehalten, kommt der Verkehr zum Stocken, erstirbt jede Geschäftigkeit, bis die Normalität das Nachdenken wieder verdrängt. Bruchlandungen In der Städtischen Galerie Imst sind derzeit die "Bruchlandungen" von Martin Bruch zu sehen. Sie waren bereits in Wien und London bzw. bei der Biennale von Venedig vor zwei Jahren zu sehen. Der Londoner The Guardian widmete der außergewöhnlichen Arbeit des 42-jährigen Hallers eine ganze Seite. Schräge Perspektive Dabei sind die "Bruchlandungen" an sich eine Serie banaler Schnappschüsse. Was sie zu etwas ganz Besonderem macht, ist das Konzept hinter der vielteiligen Serie. Denn Martin Bruch, der wegen Multipler Sklerose im Rollstuhl sitzt, "schießt" seine Fotos aus der ungewöhnlichen Perspektive des Gestürzten. Das Ergebnis sind in mehrfacher Weise schräge Bilder. Horizonte verschieben sich, eingefahrene Sehweise werden relativiert, letztlich die Frage nach dem scheinbar Normalen gestellt. _________________________________________ Städtische Galerie, Franz-Josef-Straße 27, Schwaz, bis 29. März, Mittwoch 10 bis 19 Uhr, Donnerstag und Freitag 13 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr Städtische Galerie, Stadtplatz 11, Imst; bis 29. März, Dienstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr 2003-03-25 16:04:16 |
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