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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
26.07.2002
09:23 MEZ
Halbzeit bei der documenta
Geschäftsführer zufrieden mit Resonanz - Rekordbesuch von vor fünf Jahren dürfte wiederholt werden

Kassel - Zur Halbzeit der Weltkunstschau documenta 11 in Kassel hat sich der Geschäftsführer Bernd Leifeld zuversichtlich gezeigt, das Rekordergebnis der Vorgänger-Ausstellung wiederholen zu können. "Wir haben eine sehr gute Besucherzahl und eine unvergleichliche Presseresonanz", sagte Leifeld. "Es deutet viel darauf hin, dass wir am Ende wieder auf den Rekordbesuch der documenta 10 vor fünf Jahren kommen", sagte er. Damals sahen sich 631.000 Interessenten die Ausstellung an. Um ein Minus in den Kassen zu verhindern, ist auch dieses Mal ein solches Ergebnis nötig.

Wenn am Samstag der 50. von insgesamt hundert Ausstellungstagen endet, dürften nach Schätzungen des Geschäftsführers mindestens 300.000 Besucher zu verzeichnen sein. Angesichts der wirtschaftlichen Situation in Deutschland sei dieses gute Zwischenergebnis keineswegs selbstverständlich. "Wenn ich höre, dass zur Love-Parade 50 Prozent weniger Menschen gekommen sind oder der Mallorca-Tourismus um 30 Prozent zurückgegangen ist, dann liegt unser Erfolg keineswegs im Trend - und das, obwohl es bei uns nicht um Event-Kultur geht", sagte Leifeld.

Auch wenn die documenta-Fläche mit der erstmals genutzten ehemaligen Binding-Brauerei auf insgesamt 13.000 Quadratmeter beinahe verdoppelt wurde, seien die Ausstellungsgebäude an manchen Tagen hart an der Grenze zur Überlastung. "Den Kulturbahnhof mussten wir schon einmal wegen Überfüllung schließen", berichtete der Geschäftsführer. Ansonsten habe es jedoch kaum logistische Probleme gegeben. Der Pendelbusverkehr zwischen den verschiedenen Ausstellungsorten klappe reibungslos. Besonders beliebt sei das documenta-Schiff auf der Fulda.

Im Vergleich zur documenta 10 des Jahres 1997 zeigen sich die Besucher nach dem Eindruck des Geschäftsführers angeregter und beeindruckt von der größeren Vielfalt. Dass kaum Kunst außerhalb der Hallen zu sehen sei, ändere nichts an den überwiegend zufriedenen Reaktionen. "Es wäre auch falsch, dem künstlerischen Leiter vorschreiben zu wollen, wie der Friedrichsplatz auszusehen hat - die Stärke der documenta ist ja, dass sie jedes Mal anders ist." Die documenta 11 wurde am 8. Juni eröffnet und läuft noch bis zum 15..September. (APA/dpa)


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