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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
22. August 2006
12:56 MESZ
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Bindu-Art 
Bilder aus Malschule für Leprakranke in Wien gezeigt
Bindu-Art-School vom Österreicher Werner Dornik gegründet - project space zeigt Ausstellung "From Pain To Paint"

Wien - Vor eineinhalb Jahren hat der österreichische Künstler Werner Dornik in Indien die erste Malschule für Leprakranke gegründet. Während die Krankheit in Europa behandelbar ist, werden "Aussätzige" in Indien meist aus Familie und Dorf ausgestoßen. Die Malschule bedeute für die "Unberührbaren" einen Weg in Richtung finanzieller Eigenständigkeit, heißt es in einer Aussendung. Die Kunsthalle Wien präsentiert nun im project space am 6. und 7. September unter dem Titel "From Pain To Paint" erstmals Arbeiten der Bindu-Art-School in Europa.

Lepra zerstört die Nerven an den Gliedmaßen, deformiert den Körper und verursacht - wenn die Krankheit nicht behandelt wird - einen frühen Tod. In Indien leiden mehr als elf Millionen Menschen daran, sie leben größtenteils auf der Straße oder in Leprakolonien. In der Kolonie Bharathapuram ist Werner Dornik seit den 70er Jahren aktiv, seine kürzlich ins Leben gerufene Bindu-Art-School bietet dort eine dreijährige Malausbildung an.

Die Kunsthalle zeigt die ersten Früchte dieser Ausbildung. Originale von 29 Künstlern und Künstlerinnen werden ausgestellt, vier Vertreter der Kunstschule werden "live" malen. Dazu erscheint ein Katalog mit Texten von Dornik, dem Künstler Tone Fink, dem Philosophen Konrad Paul Liessmann und Bundespräsident Heinz Fischer. Mit dem Verkauf der Bilder soll auch die Gründung weiterer Schulen finanziert werden. (APA)


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