Info
Linz, Lentos, 0732/707 03 600, bis 2. 8.
Lentos
Der Ausstellungstitel ahoi herbert! ist ein freundlicher Zuruf. Man hat ihn sich von einem Foto geliehen, das ein ebenso fröhliches Trio zeigt: die Bauhaus-Künstler Herbert Bayer, Alexander Schawinsky und Walter Gropius.
Die Zeit am Bauhaus, die Herbert Bayer als Schüler wie als Lehrer prägen sollte, steht auch im Zentrum der Lentos-Schau, die sich darüber hinaus das Ziel gesetzt hat, den thematischen Linien in Bayers Gesamtwerk nachzuspüren.
Dafür hat man sich nicht nur chronologische, sondern auch räumliche Strenge verordnet. Von den Zeichnungen und Bildern der Zwanzigerjahre über die werbegrafischen Arbeiten bis zu den Landschaftsgestaltungen des späten Schaffens zieht sich ein kaum gebrochener Raster: Das Rückgrat der Ausstellung bildet eine blaue Wand, die als Mittelachse Bayers Werke trägt, unterteilt von auf Lebensstationen Bezug nehmenden Querwänden.
Außen herum der Referenzrahmen der Moderne, darunter zahlreiche Exponate der Bauhaus-Kollegen (vor allem László Moholy-Nagy).
Darüber hinaus widmet man sich Bayers grafischer Tätigkeit für die NS-Propaganda, dem Schaffen im amerikanischen Exil und den bislang wenig beachteten Folgejahren, in denen sich Bayer u. a. mit der marokkanischen Moderne und japanischer Architektur auseinandersetzte. (wo, DER STANDARD/Printausgabe 23.6.2009)