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Wie kommt die Kunst zum Geld
der Wirtschaft?
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Eine dreitägige internationale
Konferenz gibt Antworten.
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"WZ"-Gespräch
mit dem Organisator Martin Schwarz.
Wien. "Der Plafond ist noch
lange nicht erreicht", davon ist Martin Schwarz überzeugt. Wenn es um die
Zusammenarbeit von Wirtschaft und Kultur geht, verströmt der virile Leiter
von "Schwarz Consult" ungebremst Optimismus.
Warum zumindest hierzulande die Wirklichkeit des Kultursponsorings den
prognostizierten Möglichkeiten hinterherhinkt, ist nun Thema einer
dreitägigen Konferenz, organisiert von Martin Schwarz.
Von Donnerstag, 24., bis Samstag, 26. November, findet die
international besetzte Konferenz "Cultural Management, Development and
Sponsorship" in Wien statt. Renommierte Referenten wie der Kanadier
Francois Colbert, Autor des Buches "Kultur- und Kunstmarketing", Karlheinz
Essl oder Wolfgang Waldner, Leiter des MuseumsQuartiers, werden ihr Wissen
in Vorträgen und Diskussionsrunden einbringen. Höhepunkt der Konferenz ist
die Verleihung des Kunstsponsoringpreises "Maecenas".
Den Verdacht, dass Sponsoren die Kunst beeinflussen würden, hält
Schwarz für nicht haltbar. "Eine Klage über inhaltliche Einmischung ist
mir noch nie zu Ohren gekommen", sagt er.
Angesichts schrumpfender staatlicher Subventionen sei unter den
Kulturinstitutionen längst ein Wettlauf um attraktive Wirtschaftspartner
entstanden. Schwarz: "Man ist bereits auf der Jagd nach frischem Geld."
Ob die gewagten und nicht so prominent besetzten Kunstaktionen von
diesem Geldsegen ausgeschlossen bleiben? Mitnichten. Laut Schwarz könne
man für praktisch jedes Projekt den geeigneten Financier finden, wenn man
nur ausdauernd und erfindungsreich nach ihm suchen würde.
Missstände ortet der Sponsoring-Experte vielmehr in der Kommunikation:
"Manager und Kulturschaffende sprechen einfach nicht dieselbe Sprache."
Eine Professionalisierung auf Seiten der Kultureinrichtungen tue nach
Ansicht des Branchenkenners Not. Hier könnten noch zig Unternehmen
gegründet werden, die sich auf Fundraising im Kulturbereich
spezialisieren, meint Schwarz.
Der Drahtseilakt für die Geldakquise besteht darin, offen auf die
Wünsche der geldgebenden Unternehmen einzugehen, und dabei die Autonomie
und Integrität des Kunstprozesses zu wahren.
"Mit einem Logofriedhof locken Sie heute keinen Sponsor mehr an", so
Schwarz. "Gefragt sind auch ‚nonbuyable experiences‘." Darunter versteht
Schwarz etwa eigens für die Firmen organisierte Begegnungen mit Künstlern
oder exklusive Events.
Nachholbedarf sieht der Kulturmanager hierzulande vor allem in den
bilanzierungstechnischen und steuerlichen Rahmenbedingungen. "In
Frankreich können Firmen beispielsweise 60 Prozent ihrer Zuwendungen für
Kultur absetzen. Davon können wir hier nur träumen."
Der internationale Ideenaustausch ist jedenfalls ein zentrales Anliegen
der Konferenz. Schwarz: "Wir können von anderen Ländern und deren
Erfahrungen lernen. Sponsoring hat bei uns noch viel Potenzial."
Was Wo
Die Konferenztermine:
Do., 24. Nov.: 14 bis 17.30 Uhr
Fr., 25. Nov.: 9 bis 18 Uhr
in: Industriellenvereinigung , 1, Schwarzenbergplatz 4
Sa., 26. Nov.: 9 bis 12.30 Uhr
im: Dorotheum ,
1, Dorotheergasse 17
Besuch ist kostenpflichtig.
Anmeldung vor Ort.
Info: http://www.schwarzconsult.at/
Tel.: 01/512 96 86-14
Mittwoch, 23. November
2005